Nena hat es 2015 erlebt, der Schweizer Hochschulprofessor Vinzenz Wyss 2017 und 13 Prozent der Befragten einer aktuellen Umfrage auch: Alle Jahre wieder gehen Weihnachtsbäume in der Schweiz in Flammen auf. Dass bei trockenen Tannenzweigen besondere Vorsicht geboten ist, wissen viele. Doch nicht jedem ist bewusst, wie schnell Advents- und Weihnachtsschmuck zum lodernden Feuer mutieren kann. Das Handwerksportal Ofri hat bei seinen Nutzern nachgefragt, wie sie es mit dem Brandschutz halten und Tipps für funkelnde, aber funkenfreie Feiertage gesammelt.
Zwischen Heiligabend und Silvester kommt es in jedem Schweizer Kanton zu durchschnittlich 15 Kerzenbränden – deutlich mehr als sonst. Das geht aus einer Statistik der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) hervor, die über zehn Jahre entsprechende Daten in 19 Kantonen gesammelt und ausgewertet hat. Demnach verursachten Kerzen ausserhalb der Weihnachtszeit circa fünf Prozent aller Gebäudebrände. Im Dezember und Januar steigt dieser Wert jedoch auf bis zu 40 Prozent an.
Denn das Problem ist: Fängt ein Christbaum einmal Feuer, dauert es teilweise keine zehn Sekunden bis er lichterloh in Flammen steht. Das gilt vor allem für trockene Bäume, wie so manches YouTube-Video eindrucksvoll demonstriert. Ein Ergebnis der aktuellen Umfrage von Ofri: Mehr als jeder zehnte Teilnehmer hat schon einmal einen derartigen Feiertagsbrand erlebt. Die 48 Prozent der Befragten, die in der Weihnachtszeit sehr genau auf den Brandschutz achten, sowie weitere 28 Prozent, die ihn genau nehmen, haben dazu also allen Grund.
Besonders aufpassen müssen diejenigen, die wie 37 Prozent der Umfrageteilnehmer Wachskerzen für ihre Adventskränze und Weihnachtsbäume verwenden. Bei der Frage danach, welche Brandschutz-Massnahmen für die Kerzenfans deshalb zum Standardrepertoire gehören, antworteten 94 Prozent, dass sie brennende Kerzen niemals alleine lassen. Auch ein wackelfreier Stand von Baum und Kranz (88%), feuerfeste Kerzenhalter beziehungsweise Unterlagen (65%) und das umgehende Löschen und Entfernen abgebrannter Kerzen (53%) stehen hoch im Kurs.
Jeweils 53 Prozent der Teilnehmer kaufen ausserdem einen möglichst frischen Baum und platzieren ihn mit mindestens 50 cm Abstand zu leicht brennbaren Gegenständen. 41 Prozent achten darauf, dass der Baum ausreichend Abstand zu Heizungen hat. Damit beherzigen viele Umfrageteilnehmer die wichtigsten Tipps von Brandschutzexperten.
Doch nicht nur Kerzen, auch defekte Lichterketten können Brände verursachen. Vielleicht deshalb greifen 85 Prozent derer, die elektrische Lichtquellen verwenden, auf brandtechnisch weitgehend unbedenkliche LEDs zurück. Egal welche Lichtquelle, wer sicher gehen möchte, dass in der Advents- und Weihnachtszeit wirklich nur dekorative Lichter brennen, findet zum Beispiel unter diesem Link der Feuerwehr Schwyz hilfreiche Tipps.
Das in Zürich ansässige Unternehmen Ofri betreibt seit 2011 ein unabhängiges Handwerksportal. Privatpersonen oder Verwaltungen erfassen auf dem Portal einen Auftrag und erhalten in der Folge mehrere Kostenvoranschläge von Handwerkern aus ihrer Region. Für Handwerker ist das Internetportal eine gute Möglichkeit, neue Aufträge und Kunden zu akquirieren. Ofri führte die Online-Befragung im Oktober und November 2020 durch. An der Umfrage nahmen 46 Auftraggeber aus der Deutschschweiz teil.