Täglich kommt es in der Schweiz zu durchschnittlich 83 Einbrüchen. Die frühe Dämmerung nach der Umstellung auf die Winterzeit bietet eine optimale Ausgangslage für Diebe. Ofri hat Schreiner und Sicherheitsexperten nach Tipps zur Einbruchsprävention befragt. Die Empfehlung: Hausbewohner erhöhen ihre Sicherheit indem sie Fenster und Türen nachrüsten, Bewegungsmelder und Alarmanlagen installieren sowie achtsamer sind.
Am Montag, 28. Oktober 2019 ist der nationale Tag des Einbruchschutzes. Der vom Verein «Sicheres Wohnen Schweiz (SWS)» einberufene Tag, findet jeweils am ersten Montag nach der Zeitumstellung statt. Das Handwerkerportal Ofri nahm dies zum Anlass, Schreiner und Sicherheitsexperten nach Tipps zur Einbruchsprävention zu befragen.
Versierte Diebe knacken Fenster, Balkon- und Eingangstüren unter 20 Sekunden. Insbesondere nicht renovierte Altbau-Wohnungen haben einen mangelhaften Sicherheitsschutz. Deshalb empfehlen Ofri Handwerker die Aufrüstung der Fenster und Türen. «Je länger Diebe benötigen, um in die Wohnung einzudringen, desto höher ist das Risiko, entdeckt zu werden», berichtet Hugo Frei von der Schreinerei Frei. Er reparierte schon zahlreiche Einbruchschäden.
Frei empfiehlt eine Verstärkung der Türblätter, eine Nachrüstung der Schlösser sowie seitlich angebrachte Aufschraub-Sicherungen. «Es muss mindestens eine 3-Punkt-Schliessung für Aussentüren sein», teilt er weiter mit. Türen mit Füllungen lassen sich durch das Anbringen von Platten aus Spezialkunststoffen oder Stahlblechen verstärken. Den besten Schutz bieten Türblätter aus Massivholz mit mindestens vier Zentimeter Stärke.
Auch die richtige Storenwahl kann Einbrecher das Eindringen erschweren. «Rollläden und Faltrollläden sind sehr zu empfehlen, da sie einbruchserschwerende Verriegelungssysteme haben», sagt André Schönenberger von Schönenberger Storenbau. In besonderen Fällen installiere er sogar Sicherheitsfaltläden mit Schutzklassenprüfung. «Doch diese sind etwas für das grosse Portemonnaie», ergänzt er.
Es ist empfehlenswert, zusätzliche Hindernisse und Einbruchsicherungen zu installieren. «Ein Bewegungsmelder, eine Alarmanlage oder eine Videokamera sind wirksame Mittel zur Prävention», meint ein Fachmann. Weiter gibt es Systeme, die eine Anwesenheit simulieren. Sie schalten das Licht im Haus ein- und aus, bedienen die Rollläden oder täuschen Radio- und Stimmengeräusche vor. Dies alles sind Zeichen, dass jemand Zuhause ist – eine Situation, die Einbrecher in der Regel davon abhält, einen Versuch zu wagen. Neu auf dem Schweizer Markt gibt es auch smarte Anwesenheitssimulatoren. Das sind jene, welche die Effekte den realen Gewohnheiten des Hausbewohners kopieren. In der Schweiz sind Smart-Home-Geräte jedoch wenig verbreitet. Erst zwei von zehn Schweizern nutzt ein Smart-Home-Gerät, wie eine Umfrage von Ofri im März 2019 zeigte.
Die Vorsorge nützt wenig, wenn Bewohner fahrlässig handeln. Auf Kipp stehende Fenster – auch im Obergeschoss – oder ein Schlüssel unter der Matte sind eine Einladung für Einbrecher. Dies ist besonders gravierend, da die Sorgfaltspflicht verletzt wird und Mieter für Folgeschäden des Einbruchs haftbar gemacht werden können.
Das in Zürich ansässige Unternehmen Ofri betreibt seit 2011 ein unabhängiges Handwerkerportal. Auftraggeber, wie Privatpersonen oder Verwaltungen erfassen auf dem Portal einen Auftrag und erhalten in der Folge mehrere Kostenvoranschläge von Handwerkern aus ihrer Region. Für Handwerker ist das Internetportal eine gute Möglichkeit neue Aufträge und Kunden zu akquirieren.