Carport bauen – Tipps für das perfekte Ergebnis
Ein Carport bietet zuverlässigen Schutz vor Wetter, UV-Strahlung, Schnee und Hagel und ist eine kostengünstige Alternative zur Garage. Damit Ihr Carport jahrzehntelang stabil bleibt, braucht es jedoch eine durchdachte Planung, die richtige Materialwahl und eine fachgerechte Ausführung. Dieser umfassende Leitfaden zeigt alle wichtigen Punkte – inklusive Materialtipps, Holzschutz, Fundamenttiefe und Bauvorschriften in der Schweiz.
Vorteile eines Carports
1. Schutz vor Wetter und Umwelteinflüssen
Ein Carport schützt Fahrzeuge vor Schnee, Regen, Hagel, UV-Strahlen und Verschmutzungen wie Laub oder Vogelkot.
2. Kostengünstiger als eine Garage
Carports benötigen weniger Material, sind schneller gebaut und dadurch günstiger. Typische Gesamtkosten liegen zwischen CHF 5’150.– und CHF 13’730.–.
3. Flexible Gestaltung
Freistehend oder als Anbau, aus Holz oder Metall – Carports lassen sich optisch und funktional an nahezu jedes Haus anpassen.
4. Schnelle Bauzeit
Die meisten Carports stehen innerhalb von 1 bis 3 Tagen.
5. Vielseitige Nutzung
Velo-Unterstand, Stauraum für Geräte, Brennholz oder Gartenmöbel – ein Carport kann mehr als nur ein Auto schützen.
Planung Ihres Carports
1. Bauarten und Designs
Freistehender Carport
- ✔️ frei platzierbar
- ✔️ unabhängig vom Haus
- ✔️ einfache Konstruktion

Anbau-Carport
- ✔️ optisch harmonisch
- ✔️ kürzere Wege ins Haus
- ⚠️ Abdichtung an der Hauswand sorgfältig ausführen

2. Kosten und Budgetplanung
Die Gesamtkosten variieren je nach Material, Fundament und Arbeitsleistung (ca. CHF 90.–/h). Eine detaillierte Übersicht bietet unser Artikel zu den Carport-Kosten
Materialien für den Carportbau
1. Holz – natürlich und vielseitig
Beliebte und langlebige Optionen:
- Douglasie
- Lärche
- Eiche
- Brettschichtholz (formstabil, ideal für grosse Spannweiten)
Holz für tragende Carport-Bauteile sollte eine Feuchtigkeit von maximal 18 Prozent haben – ideal sind 15 bis 17 Prozent. Zu feuchtes Holz neigt zu Rissbildung, Verzug und ist deutlich anfälliger für Pilzbefall.
2. Metall – robust und modern
- langlebig
- witterungsbeständig
- minimaler Pflegeaufwand
- höheres Gewicht und Preis
3. Kunststoff – leicht und pflegeleicht
- ideal für Dacheindeckungen
- witterungsbeständig
- kostengünstig
Materialvergleich
| Material | Vorteile | Nachteile | Pflege | Kosten |
|---|---|---|---|---|
| Holz | flexibel, natürlich | braucht Holzschutz | mittel | niedrig |
| Metall | stabile und moderne Optik | teuer | gering | hoch |
| Kunststoff | leicht und pflegeleicht | weniger stabil | gering | niedrig |
Technische Anforderungen
Konstruktiver Holzschutz
Ein langlebiger Carport steht und fällt mit dem richtigen Holzschutz:
- grosse Dachüberstände
- Tropfkanten
- gute Belüftung
- schnelle Abtrocknung nach Regen
- kein direkter Wasserkontakt

Pfosten dürfen niemals direkt den Boden oder das Betonfundament berühren. Der Abstand zwischen Pfostenunterkante und Boden muss mindestens 5 cm betragen, um Kapillarfeuchte und Schäden am Hirnholz zu verhindern. Stehen die Pfosten am Rand der Überdachung oder bekommen regelmässig Spritzwasser ab, sind mindestens 10 bis 15 cm Abstand empfehlenswert.
Eine Dachneigung von 5 bis 10 Prozent (ca. 3 bis 6°) ist erforderlich, damit Regenwasser zuverlässig abfliesst und keine Staunässe entsteht.
Fundament
Empfehlung:
- Punktfundamente ca. 40 × 40 × 80 cm
- Kiesdrainage
- Pfostenträger im frischen Beton ausrichten
- Höhenlage exakt ausrichten
In der Schweiz müssen Fundamente frostfrei gegründet werden – typischerweise mindestens 80 cm tief. Zu flache Fundamente führen zu Hebungen und schiefen Pfosten.
Statik
Wichtig:
- Schneelast in Ihrer Region beachten
- stabile Dimensionierung der Pfetten
- Sparrenabstände meist 60 bis 80 cm
- nur verzinkte oder Edelstahl-Verbindungsmittel verwenden
- Idealreihe für Pfostenabstände: 2,00 bis 2,50 m
- Maximal: 3,00 m (abhängig vom Querschnitt)
- Grössere Spannweiten benötigen Brettschichtholz (BSH)
Bauvorschriften in der Schweiz
Bewilligungspflicht
Ein Carport ist in der Schweiz immer bewilligungspflichtig – unabhängig von Grösse oder Bauart.
Benötigte Unterlagen
- Lageplan
- Katasterauszug
- Bauzeichnung mit Massen
- Baubeschreibung
- Statiknachweise
Folgen ohne Bewilligung
Wird ein Carport ohne Bewilligung gebaut, drohen hohe Bussen (bis ca. CHF 10’000.–). Im schlimmsten Fall wird ein Rückbau angeordnet.
Carport selbst bauen oder einen Profi beauftragen?

DIY – Selbst bauen
Vorteile:
- ✔️ günstiger
- ✔️ individuell anpassbar
- ✔️ ideal mit Bausatz
Risiken:
- ✘ Fehler bei Fundamenten
- ✘ unzureichender Holzschutz
- ✘ falsche Schrauben/Verbindungsmittel
- ✘ nicht ausreichende Statikplanung
Handwerker beauftragen
Vorteile:
- ✔️ korrekte Statik
- ✔️ exakte Fundamentierung
- ✔️ saubere Holzbehandlung
- ✔️ Kenntnis der Bauvorschriften
- ✔️ langfristig sicher und stabil
Häufige Fehler beim Carportbau
1. Fehlende Baubewilligung
- → führt zu hohen Kosten
- → kann Rückbau erzwingen
2. Fehler im Fundament
Punktfundamente müssen absolut lotrecht und auf gleicher Höhe sein. Schon wenige Millimeter Abweichung sind später sichtbar erkennbar.
3. Ungeeignete Materialien
- → falsche Schrauben (Rost)
- → Holz ohne Schutzanstrich
- → dünne oder instabile Dachplatten
4. Unzureichende Statik
- → gefährlich bei Schneelasten
- → Durchbiegungen, Risse, Verformungen
5. Schlechte Platzierung
- → falscher Abstand zur Grenze
- → zu geringe Einfahrtshöhe
- → ungünstige Wetterexposition
Für eine optische Abgrenzung oder mehr Privatsphäre lässt sich ein Carport ideal mit einer natürlichen Bepflanzung oder einem nachhaltigen Sichtschutz aus Pflanzen kombinieren.
Mit einer gründlichen Planung und fachgerechter Unterstützung vermeiden Sie typische Fehler beim Carportbau. Fordern Sie über eine Offertenanfrage unverbindlich mehrere Angebote an.
Fazit
Ein Carport ist eine langlebige und kosteneffiziente Lösung – vorausgesetzt, Fundament, Materialwahl, Holzschutz und Statik stimmen. Mit einer sorgfältigen Planung und fachgerechter Ausführung bleibt Ihr Carport über Jahrzehnte stabil, sicher und optisch ansprechend.
