Edelstahl schweissen: Grundlagen
Edelstahl, auch als rostfreier Stahl bekannt, hat sich dank seiner herausragenden Eigenschaften in vielen Branchen durchgesetzt. Aber was macht das Schweissen von Edelstahl so besonders im Vergleich zu anderen Metallen?
Was macht Edelstahl schweissen besonders?
Edelstahl unterscheidet sich von anderen Stahlarten durch den hohen Anteil an Chrom. Das verleiht dem Metall seine rostfreien Eigenschaften. Beim Schweissen von Edelstahl ist es daher von entscheidender Bedeutung diese besondere Zusammensetzung zu beachten. Nur so bleiben die einzigartigen Vorteile des Materials erhalten.
Das bedeutet, dass der Schweissprozess sowohl die strukturelle Integrität des Stahls als auch seine korrosionsresistenten Eigenschaften nicht beeinträchtigen sollte. Ein unfachgemässes Schweissen kann dazu führen, dass der Edelstahl seine rostfreien Eigenschaften verliert und anfällig für Korrosion wird.
Apropos Rost – Wie Sie ihn loswerden können, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema «Rost entfernen lassen».
Wichtigkeit von Schutzgas für korrosionsfreie Schweissnähte
Ein Schlüsselfaktor beim Schweissen von Edelstahl ist die Verwendung von Schutzgas. Schutzgase wie Argon oder Helium schützen die Schweissnaht vor der reaktiven Umgebungsluft, insbesondere vor Sauerstoff, der zu Oxidation führen kann. Dieser Oxidationsprozess kann die Qualität der Schweissnaht erheblich beeinträchtigen und die Korrosionsbeständigkeit des Edelstahls verringern.
Das Schutzgasschweissverfahren, speziell mit den oben erwähnten sogenannten «inerten Gasen», stellt sicher, dass die Naht und das umgebende Metall vor Korrosion geschützt bleiben. Es gewährleistet, dass die Naht sauber und frei von Verunreinigungen ist, was für die Langlebigkeit und Beständigkeit von Edelstahlkonstruktionen von entscheidender Bedeutung ist.
Gut zu wissen: Inerte Gase, auch als Edelgase bekannt, sind chemische Elemente aus der Gruppe 18 des Periodensystems, darunter Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon. Sie gelten als «inert», da sie normalerweise keine chemischen Reaktionen mit anderen Elementen oder Verbindungen eingehen, was sie in vielen Anwendungen für den Schutz vor Oxidation und Korrosion nützlich macht.
Verwendungszwecke von Edelstahl in der Baubranche und darüber hinaus
Edelstahl ist ein Material, das aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften in einer Vielzahl von Branchen verwendet wird. Es kombiniert ästhetische mit funktionalen Vorteilen, was es besonders vielseitig einsetzbar macht.
Die Pharmaindustrie setzt auf Edelstahl wegen seiner ausserordentlichen Reinheit und Korrosionsbeständigkeit. In Umgebungen, in denen Sterilität und Sauberkeit von grösster Bedeutung sind, ist Edelstahl aufgrund seiner leicht zu reinigenden Oberfläche und seiner Beständigkeit gegen aggressive Reinigungsmittel unverzichtbar.
Die Nahrungsmittelindustrie schätzt Edelstahl ähnlich. Es ist hygienisch, leicht zu reinigen und resistent gegen viele der Säuren und Basen, die in Lebensmitteln gefunden werden. Zudem ist es geruchs- und geschmacksneutral.
In der Architektur wird Edelstahl aufgrund seiner Ästhetik und seiner Langlebigkeit verwendet. Er vermittelt sowohl eine moderne als auch eine zeitlose Eleganz und ist gleichzeitig beständig gegen Witterungseinflüsse und Korrosion.
Edelstahl findet auch in der Möbelindustrie reichlich Verwendung, denn er weist nicht nur eine attraktive, glänzende Oberfläche auf, sondern ist auch äusserst langlebig und pflegeleicht. Hier kommt es oft als Element für Tischbeine und Griffe zum Einsatz. Oft wird Edelstahl auch aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit als Hauptbestandteil von Outdoor-Möbeln verwendet.
Balkongeländer aus Aluminium erfreuen sich ebenfalls grosser Beliebtheit. Lesen Sie in unserem Ratgeberartikel welche Tipps wir Ihnen für die Installation und Pflege eines Metallbalkonsauf den Weg mitgeben können.
Verschiedene Methoden des Edelstahlschweissens
Das Schweissen von Edelstahl kann mit verschiedenen Techniken durchgeführt werden, wobei jede ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen mit sich bringt. Insbesondere das MIG- und WIG-Schweissen sind bei der Verarbeitung von Edelstahl weitverbreitet.
MIG-Schweissen
MIG steht für «Metal Inert Gas». Beim MIG-Schweissen wird eine abschmelzende Elektrode in Form eines Drahtes verwendet, während der Schweissprozess gleichzeitig durch ein inertes Schutzgas, meistens Argon, geschützt wird. Der Draht wird kontinuierlich durch den Brenner zugeführt und schmilzt im Lichtbogen, wodurch das Bauteil verbunden wird.
MIG-Schweissen ist für seine Vielseitigkeit und Effizienz bekannt. Es bietet eine hohe Schweissgeschwindigkeit, was besonders bei grösseren Edelstahlobjekten nützlich ist. Dank der hohen Bewegungsfreiheit, die durch die Drahtzufuhr ermöglicht wird, können auch komplexe Geometrien und Positionen erreicht werden. Es eignet sich besonders für Produktionen, bei denen Geschwindigkeit und Produktivität im Vordergrund stehen.
Ein Nachteil des MIG-Schweissens ist der relativ grosse Nahtaufbau, der mehr Nacharbeit erfordern kann. Eine erhöhte Wärmezufuhr kann das Edelmetall verziehen. Ausserdem können, wenn nicht richtig geschützt, Oxidation und Verfärbungen an der Schweissnaht auftreten.
WIG-Schweissen
WIG steht für «Wolfram Inert Gas». Beim WIG-Schweissen wird eine nicht abschmelzende Wolframelektrode verwendet, während das Schutzgas, meist Argon oder Helium, den Schweissbereich vor Oxidation schützt. Bei Bedarf kann ein Füllstoff zugegeben werden.
Das WIG-Schweissen ist bekannt für seine präzisen und hochwertigen Schweissnähte. Es ist die erste Wahl, wenn es um dünne Materialstärken oder hochwertige Sichtnähte geht. Durch die präzise Kontrolle über den Schweissprozess können auch komplexe Geometrien und feine Details realisiert werden.
Das WIG-Schweissen ermöglicht punktgenaues Arbeiten, wodurch es ideal für dünne Edelstahlbleche ist. Das Risiko von Durchbrand oder Verformung ist minimal. Die saubere und ästhetisch ansprechende Schweissnaht erfordert oft weniger Nacharbeit. Allerdings erfordert diese Methode mehr Geschick und Erfahrung als das MIG-Schweissen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wahl zwischen MIG- und WIG-Schweissen von den spezifischen Anforderungen des Projekts und der gewünschten Ergebnisqualität abhängt.
Wann selbst schweissen und wann schweissen lassen?
Für handwerklich geschickte Personen können einfache Schweissaufgaben, wie das Reparieren kleiner Risse in Edelstahlobjekten oder das Anbringen von Halterungen, zu Hause durchgeführt werden. Mit der richtigen Ausrüstung und einer sorgfältigen Anleitung können DIY-Projekte befriedigend und kosteneffizient sein.
Komplexere oder grössere Projekte erfordern jedoch Fachwissen und Erfahrung. Ein professioneller Handwerker gewährleistet nicht nur Sicherheit und Qualität, sondern spart auch Zeit. Die Wahl des richtigen Handwerkers ist entscheidend.
Neben persönlichen Empfehlungen bietet ofri Bewertungen und Referenzen an, die bei der Entscheidungsfindung helfen können. Lassen Sie sich ganz einfach unverbindlich Angebote erstellen. Geben Sie dafür zunächst hier ihre Offertenanfrage ein.
Die Kosten des Schweissens von Edelstahl
Bei DIY-Projekten fallen hauptsächlich Kosten für Ausrüstung und Materialien an. Diese können je nach Umfang und Komplexität des Projekts variieren, liegen aber oft im niedrigeren Preissegment.
Bei der Beauftragung eines Profis sind die Kosten höher, decken jedoch Fachwissen, Erfahrung und oft eine Garantie für die Arbeit ab. Hier variieren die Preise je nach Umfang des Projekts, Region und Qualifikation des Schweissers. Kalkulieren Sie mit einem Stundenlohn ab CHF 110.-.
Durch sorgfältige Planung, richtige Materialauswahl und Vorbereitung können zusätzliche Kosten vermieden werden. Ein gutes Verständnis der Anforderungen und ein Vergleich von Angeboten können auch zu Kosteneinsparungen führen.
Falls Sie weitere Informationen rund um das Schweissen suchen, werden Sie hier sicher fündig:
- Kupfer schweissen
- Titan-schweissen
- Messing schweissen
- Aluminium schweissen
- Aluguss-schweissen