Auto folieren: Was Sie über Car Wrapping wissen sollten

Ein Auto folieren statt lackieren? In der Schweiz entscheiden sich immer mehr Autobesitzer für diese flexible Alternative zum Neulack. Das sogenannte Car Wrapping schützt den Lack, verändert das Design und lässt sich später rückstandsfrei entfernen. Doch wann lohnt sich die Folierung, was kostet sie und was ist überhaupt rechtlich erlaubt?

• Was bedeutet es, das Auto zu folieren?
• So funktioniert das Car Wrapping
• Vorteile und Nachteile der Autofolierung
• Was kostet es, ein Auto in der Schweiz zu folieren?
• Auto folieren in der Schweiz: Was ist erlaubt?
• So finden Sie den richtigen Fachbetrieb
• Kurzfazit: Auto folieren ist flexibel, modern und lohnt sich oft

Was bedeutet es, das Auto zu folieren?

Beim Autofolieren wird das Fahrzeug mit einer speziellen Kunststofffolie überzogen. Diese Folie haftet über Wärme und Druck auf dem Lack und kann ganz ohne bleibende Spuren bei Bedarf wieder entfernt werden. Das Verfahren nennt sich Car Wrapping und wird sowohl für optische Veränderungen als auch als Lackschutz eingesetzt.

So funktioniert das Car Wrapping

1. Vorbereitung: Fahrzeug gründlich reinigen und entfetten.
2. Zuschneiden: Die Folie wird passgenau für jedes Karosserieteil vorbereitet.
3. Aufbringen: Mit Heissluft und Rakel wird die Folie faltenfrei angebracht.
4. Kantenversiegelung: Besonders an Türgriffen, Spiegeln oder Stossstangen braucht es Erfahrung, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen.

Ein erfahrener Fachbetrieb benötigt für die Vollfolierung eines Personenwagens etwa ein bis zwei Arbeitstage. Wer selbst Hand anlegt, sollte sich bewusst sein, dass Blasen oder Falten oft erst später sichtbar werden.

Experten-Tipp: «Ein professionell foliertes Auto sieht nicht nur einfach sehr gut aus. Die Folie schützt den Originallack vor UV-Strahlung, Streusalz und kleinen Kratzern». Lesen Sie auch unser Experteninterview.

Vorteile und Nachteile der Autofolierung

Eine Autofolierung bringt viele Vorteile, ist aber nicht in jedem Fall die beste Lösung. Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie die wichtigsten Plus- und Minuspunkte kennen.

Plus: Günstiger als Lackieren

Eine Autofolierung kostet in der Regel 30 bis 50 % weniger als eine professionelle Lackierung. Der Preisvorteil entsteht, weil kein alter Lack entfernt und keine neuen Lackschichten aufgetragen werden müssen. Gerade bei älteren Autos ist das Folieren daher fast immer die wirtschaftlichere Wahl.

Plus: Schutz des Originallacks

Hierzu sagt Experte Dario Bottinelli: «Die Folie hat viele weitere Vorteile, wie der Schutz des Autolacks.»

Die Folie wirkt also wie eine Schutzschicht gegen Steinschlag, Streusalz und UV-Strahlung. Dadurch bleibt der Originallack darunter länger glänzend und frei von Kratzern. Wer sein Auto später verkaufen will, profitiert von einem besser erhaltenen Lackzustand.

Plus: Grosse Designvielfalt

Beim Car Wrapping können Sie über 200 Farben und Oberflächen wählen – von matt bis metallic, von Carbon bis gebürstetem Aluminium. Auch Teilfolierungen oder individuelle Designs sind möglich. So lässt sich das Fahrzeug optisch an den eigenen Stil anpassen, ohne dauerhaft den Lack zu verändern.

Dario meint: «Beim Design einer Autofolierung ist man sehr frei. Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten, wie man sein Auto bekleben kann. Von Mattfolierungen, Carbon-, über Metallicfolierungen gibt es auch Flip-Flop-Folierungen, welche die Farben ändern. Man foliert oft aber auch mit durchsichtigen Steinschutzfolien, vor allem an Stossstangen. Eine weitere Möglichkeit ist der Digitaldruck. Hier kann man sein eigenes Design erstellen und das Auto dann so folieren lassen.»

Plus: Rückstandsfrei entfernbar

Ein grosser Vorteil ist, dass man die Folie nach einigen Jahren einfach wieder abziehen kann. Der Originallack bleibt dabei unversehrt, sofern er vor der Folierung in gutem Zustand war. Das ist besonders praktisch, wenn Sie den Look Ihres Autos regelmässig verändern möchten.

Minus: Empfindlich gegen Kratzer

Folie ist weicher als Lack und damit anfälliger für feine Kratzer. Besonders matte Oberflächen zeigen Gebrauchsspuren schneller. Wer eine möglichst kratzfeste Lösung sucht, sollte eine hochwertige Schutzfolie mit zusätzlicher Versiegelung wählen.

Minus: Pflegeaufwand

Ein foliertes Auto benötigt eine schonende Reinigung. Hochdruckreiniger, Lösungsmittel oder aggressive Shampoos können die Folie beschädigen oder ausbleichen. Am besten waschen Sie Ihr Auto von Hand oder nutzen eine Waschanlage mit sanften Textilbürsten.

Minus: Begrenzte Haltbarkeit

Auch die beste Folie altert mit der Zeit. Je nach Qualität und Pflege hält sie etwa fünf bis acht Jahre, bevor sie spröde oder farblich ungleichmässig wird. Danach lässt sie sich entfernen und bei Bedarf erneuern – deutlich einfacher als eine neue Lackierung.

Minus: Nicht jede Form geeignet

Sehr stark gewölbte oder verwinkelte Karosserieteile lassen sich nur schwer perfekt folieren. Dort kann es zu Falten oder leichten Spannungen kommen. Ein erfahrener Fachbetrieb weiss jedoch, wie man solche Stellen sauber kaschiert und langfristig haltbar macht.

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Tipp: Nutzen Sie auch unseren Ratgeber: «Wie man eine vertrauenswürdige Autogarage findet». Hier finden Sie viele nützliche Hinweise.

Was kostet es, ein Auto in der Schweiz zu folieren?

Die Preise hängen stark von der Fahrzeuggrösse, der Folienqualität und dem Aufwand ab. Hier eine grobe Übersicht:

Fahrzeugtyp	Teilfolierung	Vollfolierung
Kleinwagen (zum Beispiel VW Polo)	ab CHF 600.–	ab CHF 2’000.–
Mittelklasse (zum Beispiel VW Golf)	ab CHF 800.–	circa CHF 2’500.– bis 3’500.–
SUV / Transporter	ab CHF 1’000.–	circa CHF 3’500.– bis 5’000.–

Wenn Sie mehr über die Kosten und Preise für das Folieren eines Autos wissen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Fachartikel.

Auto folieren in der Schweiz: Was ist erlaubt?

In der Schweiz dürfen Sie Ihr Auto grundsätzlich folieren lassen, solange Sie dabei einige gesetzliche Regeln beachten. Wichtig sind hauptsächlich die Vorschriften zur Farbe, zur Sichtbarkeit im Strassenverkehr und zu Einträgen im Fahrzeugausweis. Wer sich an diese Punkte hält, kann sein Auto ganz legal individuell gestalten.

1. Farbänderung und MFK-Meldung

Wenn die Folierung das Erscheinungsbild Ihres Autos dauerhaft verändert, müssen Sie dies der Motorfahrzeugkontrolle (MFK) melden. In der Regel betrifft das Vollfolierungen, die die Grundfarbe des Fahrzeugs verändern. Die neue Farbe wird dann im Fahrzeugausweis vermerkt. Eine reine Teilfolierung ist dagegen in der Regel meldefrei.

2. Reflektierende und spiegelnde Folien

Spiegelnde oder stark reflektierende Chromfolien sind in der Schweiz nur eingeschränkt erlaubt. Sie können andere Verkehrsteilnehmende blenden und gefährden, weshalb viele Kantone solche Folien untersagen. Wer unsicher ist, sollte sich vorab beim Strassenverkehrsamt des Wohnkantons informieren.

3. Werbefolien und Fahrzeugbeschriftungen

Werbefolien, Logos oder Schriftzüge sind erlaubt, solange sie nicht irreführend oder verkehrsgefährdend sind. Das heisst: Blaulicht-, Polizei- oder Sanitätsdesigns dürfen nicht imitiert werden. Beschriftungen müssen gut lesbar und dauerhaft angebracht sein.

4. Leasingfahrzeuge und Eigentumsrechte

Bei Leasingfahrzeugen dürfen Sie das Auto in der Regel nur folieren, wenn der Leasinggeber ausdrücklich zustimmt. Die Folie verändert das Erscheinungsbild, auch wenn sie rückstandsfrei entfernt werden kann.

Vor einer Folierung sollten Sie also schriftlich klären, ob der Leasingvertrag dies erlaubt und wer die Kosten für Montage und Demontage übernimmt. Viele Leasingfirmen sehen die Folierung als zulässig an, solange der Originallack unbeschädigt bleibt und das Auto bei Rückgabe im Originalzustand ist.

Tipp: Melden Sie die geplante Folierung zusätzlich Ihrer Versicherung. Sie kann festlegen, ob eine Farbänderung im Fahrzeugausweis nachgetragen werden muss oder ob der Schutz gleich bleibt.

So finden Sie den richtigen Fachbetrieb

Achten Sie bei der Wahl eines Fachbetriebs auf:

• Erfahrung und Zertifikate (zum Beispiel 3M Authorized Installer)
• Kundenbewertungen
• Garantie auf die Folie (meist zwei bis fünf Jahre)
• Saubere Arbeitsräume (staubfrei!)

Bei Ofri können Sie kostenlos eine Offertenanfrage stellen und mehrere Offerten vergleichen. So sehen Sie schnell, welcher Betrieb in Ihrer Region Erfahrung mit Car Wrapping hat. Sicher finden Sie auch das Interview mit zwei Jungunternehmerinnen dazu sehr aufschlussreich.

Kurzfazit: Auto folieren ist flexibel, modern und lohnt sich oft

Wer sein Auto folieren lässt, spart Geld, schützt den Lack und kann das Design jederzeit ändern. Besonders Leasingfahrzeuge oder ältere Autos profitieren von der schützenden Schicht. Entscheidend ist jedoch die Qualität der Folie und die Erfahrung des Fachbetriebs.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Folieren billiger als Lackieren?

Ja, meist um rund 30–50 % günstiger. Zudem lässt sich die Folie rückstandsfrei entfernen.

Ist Autofolierung eintragungspflichtig?

Nur bei dauerhafter Farbänderung. Diese muss beim Strassenverkehrsamt gemeldet und im Fahrzeugausweis angepasst werden.

Kann man mit einem folierten Auto in die Waschanlage?

Ja, aber nur in Textil- oder Softbürstenanlagen. Hochdruckreiniger oder Poliermaschinen können die Folie beschädigen.

Ist ein foliertes Auto empfindlich gegen Hitze?

Moderne Folien sind bis ca. 100 °C hitzebeständig. Parken Sie trotzdem möglichst im Schatten, um die Lebensdauer zu verlängern.