Sie haben ein Grundstück in Hanglage und träumen von einer Holzterrasse, scheuen aber den Bau auf dem Untergrund mit Gefälle? Kein Grund zu verzweifeln.
Für einen Profi ist es kein Problem, auch auf unebenem Terrain eine stabile Terrasse zu errichten. Unser Ratgeber gibt wertvolle Tipps für die Planung, die Zusammenarbeit mit dem Experten für Holzbau und die Gestaltung.
Wer eine Holzterrasse bauen möchte, muss immer ein besonderes Augenmerk auf ihre Lage richten. Häufig geben schon Haus und Garten selbst vor, wo die Terrasse überhaupt hinkann. Wenn dann noch ein Untergrund mit Gefälle hinzukommt, kann der Bau erstmal kompliziert erscheinen.
Das ist er aber gar nicht zwingend der Fall. Zumal topfebene Gärten ohnehin einen gewissen Seltenheitswert und – sofern die Terrasse direkt vom Haus begehbar sein soll – auch längst nicht alle Häuser einen ebenerdigen Zugang zum Garten haben.
Unabhängig von den baulichen Voraussetzungen von Haus und Grundstück gibt es drei Vorteile, eine Holzterrasse am Hang zu bauen:
Abgesehen von persönlichen Geschmacksfragen bietet die Holzterrasse auf unebenem Grund keinen prinzipiellen Nachteil gegenüber ihrer ebenerdigen Schwester. Für eine ausreichende Stabilität und Langlebigkeit der Konstruktion ist allerdings die Statik besonders wichtig. Während einem Laien dabei doch der ein oder andere Fehler unterlaufen kann, weiss ein fachkundiger Zimmerer genau, worauf zu achten ist.
Hier die passende Zimmerei finden und Holzterrasse bauen am Hang
Es kann sich durchaus lohnen, vorab ein paar grundsätzliche Fragen zu klären: Wie gross soll die Terrasse überhaupt sein? Wie vielen Leuten soll sie Platz bieten? Gibt es Alternativen für die Lage des Decks: Doch im Garten statt direkt am Haus oder umgekehrt? Zu welchen Uhrzeiten werden Sie die Fläche voraussichtlich am häufigsten nutzen? Braucht die Terrasse einen Sicht- oder Sonnenschutz oder Extras wie Feuerstellen oder Stromanschlüsse?
Die wichtigsten Punkte für die konkrete Planung der Holzterrasse sind dabei ihre Grösse, Höhe und Form. Machen Sie sich am besten eine Skizze und notieren Sie sich die gewünschte Höhe sowie Zugänge vom Haus und Garten aus. Zeichnen Sie dabei auch eventuell geplante Treppen, Stufen und Rampen ein.
Sind die grundsätzlichen Fragen einmal geklärt, geht es an die Arbeit. Unabhängig von der Grösse und Art der Holzterrasse, erfolgt der Bau prinzipiell in fünf Schritten:
Die gute Nachricht ist, dass sich Holz hervorragend eignet, um eine Terrasse zu bauen und dabei auch grössere Höhenunterschiede an einem Hang auszugleichen. Die Hölzer für die Unterkonstruktion werden dabei in der Regel auf Betonfundamenten montiert, für die entsprechende Löcher im Boden ausgehoben werden müssen. Abgesehen von den passenden Massen ist für den Unterbau vor allem die Stabilität dieses Holzes entscheidend.
Die schlechte Nachricht ist, dass gutes, langlebiges Holz seinen Preis hat. Heimische Nadelgehölze wie Douglasie oder Kiefer kosten mit CHF 1,50.- bis CHF 3,50.- pro laufendem Meter wesentlich weniger langlebige Tropenhölzer wie Bangkirai, für die Sie leicht das Dreifache bezahlen müssen.
Nur: Die teuren Tropenhölzer sind auch wesentlich beständiger. Zudem hat das Holz von Nadelbäumen die Neigung, auf Dauer doch den ein oder anderen Splitter zu bilden. Für die Holzdielen der Terrasse eignen sie sich also nur dann, wenn man diese nicht barfuss nutzen möchte. Egal, ob Sie einen Zimmermann für den Bau Ihrer Terrasse beauftragen oder sich doch selbst ans Werk machen, lassen Sie sich bei der Wahl der Hölzer vom Experten oder im Fachhandel beraten.
Abgesehen vom Holz ist für den Bau einer Terrasse allerhand anderes Material und Werkzeug nötig: Von Maurerschnur über Wasserwaage und Winkel bis hin zu den passenden Schrauben und Dübeln. Wer keinen entsprechenden Grundstock an Werkzeug zu Hause hat, spart sich mit einem Auftrag an einen Experten auch die Kosten für die Anschaffung oder das Leihen von Schlagbohrern und Co.
Für eine Holzterrasse in Hanglage muss der Boden unter dem Deck vorab nicht verdichtet beziehungsweise gerüttelt werden. Die Vorbereitung des Untergrunds besteht in diesem Fall daraus, Löcher für die Fundamente auszuheben und die Betonfundamente zu giessen. Dabei müssen die Fundamente eine ausreichende Tiefe aufweisen und – je nach Standort – auch frostbeständig sein.
Auch Terrassen auf ebenem Grund benötigen ein Mindestgefälle, damit Niederschläge gut abfliessen können. Besonders wichtig ist das bei Decks, die direkt am Haus angebaut werden: Funktioniert die Entwässerung hier nicht richtig, kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen und es nachhaltig beschädigen.
Der Richtwert für das Mindestgefälle liegt dabei in der Regel bei 2-3 Prozent. Das bedeutet, dass sich der Terrassenboden auf einem Meter Länge um 2-3 Zentimeter senkt. Stäbe und Mauerschnur helfen wiederum dabei, Höhenunterschiede im Gelände zu bestimmen und auszugleichen.
Die Unterkonstruktion von Terrassen auf Stelzen bestehen aus senkrechten Stützpfosten und waagrechten Trägern. Mit Blechverwahrungen oder Sperrfolie lassen sich die Stützpfosten zusätzlich gegen Witterungseinflüsse schützen. Der Zimmerer oder Holzbau-Experte passt die Höhe der Pfosten dem Geländeverlauf an und verschraubt diese anschliessend mit einem waagerechten Rahmen. Dieser dient als Traggitter für die Holzdielen der Terrasse. Ein Profi lässt dabei ausreichend Raum für eine gute Hinterlüftung der Bauteile aus Holz und weiss, dass das Holz weder direkten Erdkontakt haben sollte.
Holzdielen für die Terrasse ausschliesslich mit rostfreien Schrauben aus Edelstahl befestigen und einen Abstandhalter für einen gleichmässigen und ausreichenden Fugenabstand verwenden. Am Ende können dann noch Schleif- und Streicharbeiten anstehen, um das Holz möglichst wetterfest und nutzerfreundlich zu machen.
Die Übersicht zeigt: Engagierte Heimwerker werden ihre Freude daran haben, eine Holzterrasse am Hang auch selbst zu bauen. Der Bau erfordert aber durchaus einiges an Zeit und Arbeitsaufwand – allein schon für die Planung und den Einkauf.
Ausserdem ist besonders für das Legen der Fundamente, den Bau der Unterkonstruktion und einen möglichst optimalen Holzschutz einiges handwerkliches Knowhow und Geschick erforderlich, damit Sie auch langfristig Freude an Ihrer Terrasse haben. Ein Zimmerer oder anderer Experte für Holzbau kennt sich mit der Thematik schon aus und kann Sie entsprechend bei der Planung der Holzterrasse und der Auswahl des Holzes und übrigen Materials beraten, bevor er sich an die Arbeit macht.
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Die Kosten für eine Holzterrasse: Wie viel es kostet, eine Holzterrasse zu bauen oder bauen zu lassen, hängt natürlich nicht unwesentlich von ihrer Grösse und dem verwendeten Material ab. Je nach verbautem Holz liegen die reinen Kosten für eine vom Handwerker gebaute Holzterrasse zwischen CHF 80.- und CHF 150.- pro Quadratmeter. Nach einer Auswertung von bisherigen Aufträgen, die über Ofri vermittelt worden sind, lagen die Preise zwischen CHF 2.580.- und CHF 9.800.-. Der preisliche Durchschnitt der bisherigen Aufträge liegt bei CHF 6.800.-. Für eine detaillierte Auflistung der Kosten für den Bau einer Holzterrasse hier klicken
Auch ebenerdig angelegte Terrassen lassen sich mit der Verlegerichtung der Dielen, dem Einrichten verschiedener Zonen zum Relaxen oder Grillen und Dekoelementen individuell gestalten.
Holzdecks in Hanglage bieten darüber hinaus ein paar besondere Möglichkeiten:
Terrasse in Stufen anlegen: Wer das Beste aus seinem Gelände herausholen möchte, kann sein Deck direkt stufenartig auf verschiedenen Ebenen anlegen. So ergibt sich die Verteilung von Grillplatz vs. Liegestuhlzone ganz von selbst. Tipp: Wer einzelne Stufen besonders kreativ nutzen möchte, kann sie als Spielplatz mit Sandkasten, Entspannungszone mit Brunnen oder Kräutergarten einrichten.
Vielfältige Treppen: Ab einer gewissen Höhe lohnt es sich, die Holzterrasse mit einer Treppe leichter zugänglich zu machen. Je nachdem, wie das Deck angelegt ist und wie viel Sie investieren möchten, bieten seitliche oder frontale Zugänge auch entsprechende gestalterische Variationen: Eine vergleichsweise schmale Treppe mit Geländer sieht ganz anders aus und lässt sich auch anders nutzen als eine grosszügige Treppe, die über die komplette Bereite der Terrassenfront nach unten führt.
Spielspass für Kinder: Statt einem Sicherheitsgeländer rund um die Terrasse, macht eine Metallrutsche das Beste aus dem abschüssigen Gelände – zumindest aus Kindersicht. Ist das Deck hoch genug, können auch Kletterseile und -netze zwischen Terrassen- und Gartenboden für sportliche Unterhaltung sorgen.
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