Was ist Asbest und wo findet man es heute noch?
Asbest ist ein mineralisches Material, das aufgrund seiner hitze- und feuerbeständigen Eigenschaften in der Bauindustrie weitverbreitet war. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden asbesthaltige Produkte im Bauwesen und anderen technischen Bereichen eingesetzt. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg fand Asbest in vielen Bauprojekten Verwendung.
In der Schweiz wurde das Spritzasbestverfahren von 1936 bis in die 1970er-Jahre häufig verwendet. Seit 1993 ist die Herstellung und Verwendung von Asbest in der Schweiz, Deutschland und Österreich jedoch verboten.
In Gebäuden, die vor 1990 gebaut wurden, muss mit Asbest gerechnet werden.
Eine frühzeitige Abklärung bei Umbau- und Renovationsarbeiten ist daher ganz besonders wichtig.
Anwendung und Verbreitung
Asbest wurde in vielen Baumaterialien verwendet, darunter:
- Spritzasbest: Zur Dämmung und Feuerschutz.
- Faserplatten: Für Leichtbauwände und Deckenverkleidungen.
- Rohrisolationen: Zur Wärmedämmung von Heizungs- und Wasserleitungen.
- Asbestkarton und Asbestschnüre: Für Dichtungen und Isolationen.
- Faserzementprodukte: Für Dächer, Fassaden und Blumenkisten.
Schwach gebundener und fest gebundener Asbest
Es gibt zwei Arten von Asbest:
- 1. Schwach gebundener Asbest: Dieser ist besonders gefährlich, da schon bei geringer Einwirkung Asbestfasern freigesetzt werden können. Typische Anwendungen sind Spritzasbest, leichte Faserplatten, bestimmte Wand- und Bodenbeläge sowie Rohrisolationen.
- 2. Fest gebundener Asbest: Dieser ist weniger gefährlich, solange er nicht mechanisch bearbeitet wird. Typische Anwendungen sind Faserzementprodukte für Dächer, Fassaden und Wände. Beim Bohren, Fräsen oder unsachgemässen Abbrucharbeiten können jedoch auch hier gefährliche Fasern freigesetzt werden.
Warum ist eine fachgerechte Entsorgung so wichtig?
Asbestfasern sind extrem gefährlich und können schwere gesundheitliche Schäden verursachen, wenn sie eingeatmet werden. Dazu gehören Lungenkrebs, Asbestose und Mesotheliom. Daher ist es wichtig, dass Asbest nur von Fachleuten entfernt und entsorgt wird, um die Freisetzung von Fasern zu verhindern.
Die Entsorgung von Asbest unterliegt zudem strengen gesetzlichen Vorgaben, um die Gesundheit der Menschen und die Umwelt zu schützen. Die Abklärungspflicht liegt bei der Bauherrschaft.
Vor Arbeitsbeginn muss demnach abgeklärt werden, ob Asbest im betroffenen Baubereich vorkommt. Bei Verdacht auf Asbest muss das Material untersucht und durch eine von der SUVA zugelassene Fachfirma entsorgt werden.
Kosten der Asbest-Entsorgung durch den Fachmann
Demontage und Entsorgung von Asbest
Da es für Laien oft sinnvoll ist, Asbest nicht nur fachkundig entsorgen, sondern auch direkt demontieren zu lassen, kommen häufig zusätzliche Kosten hinzu. Der Preis wird normalerweise nach Arbeitsaufwand und Materialmenge berechnet.
Um das beste Angebot zu ermitteln, sollten Sie im Voraus verschiedene Kostenvoranschläge einholen und bei einer Selbstentsorgung auch die Kosten der Deponie erfragen.
Stellen Sie eine Offertenanfrage mit den genauen Angaben Ihres Projektes und vergleichen Sie die Angebote in aller Ruhe.
Kostenbeispiele
Für die Selbstentsorgung von Asbest in zertifizierten Plattenbags fallen folgende Kosten an:
Big Bag „Asbest“ (90 x 90 x 110 cm): CHF 15.00
Platten Bag „Asbest“ (260 x 125 x 30 cm): CHF 20.00
Bei Fachunternehmen sollten Sie mit Anfahrtskosten von rund CHF 100.- und Stundenlöhnen zwischen CHF 70.- und 90.- kalkulieren.
Wichtige Hinweise zur Asbestentsorgung
Asbest muss bei der Entsorgung staubdicht verpackt werden, um die Freisetzung der feinen und giftigen Partikel zu verhindern. Spezielle Folien und Säcke können im Fachhandel oder bei der Gemeinde besorgt werden. Es ist wichtig, dass die Asbestplatten nicht zersägt oder mechanisch bearbeitet werden, um die Freisetzung von Asbestfasern zu vermeiden.