Wenn das Display trotz Schutzhülle zerspringt oder ein Glas umkippt und sein Inhalt sich ausgerechnet auf dem Handy ergiesst, ist der Schreck meist erstmal gross.
Viele moderne Mobiltelefone sind zwar so kostenintensiv wie empfindlich und obendrein eher reparaturfeindlich hergestellt. Doch bei kaputten Displays, Wasserschäden und altersschwachen Akkus ist nicht direkt alles verloren. Wir verraten, bei welchen Schäden es sich lohnt, das Handy reparieren zu lassen und was es dabei zu beachten gilt.
Pannen, Abnutzungserscheinungen und streikende Software gehören im Umgang mit Handys durchaus zur Tagesordnung. Die Daten verschiedener Handyversicherer zu gemeldeten Schäden unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter, aber: Kaputte Displays sind bei allen der absolute Spitzenreiter. Sie machen die Hälfte bis dreiviertel aller gemeldeten Fälle aus.
Zwar kommen in den Statistiken der Versicherer nur die Schäden von Handys vor, die überhaupt versichert werden. Das wiederum ist tendenziell vor allem bei teuren Smartphones der Fall, bei denen sich auch eine kostenintensive Reparatur eher auszahlt als bei günstigeren Geräten.
Unabhängig vom jeweiligen Modell entscheiden drei Fragen darüber, ob sich eine Handyreparatur lohnt oder nicht:
Lässt sich das Natel reparieren, klären Sie als nächstes unbedingt ab, wieviel die Reparatur kostet. Denn um ein kaputtes Smartphone wieder fit machen zu lassen, werden schnell Preise im dreistelligen Bereich fällig. Deshalb ist Vorsicht bei komplexeren Instandsetzungen oder Geräten geboten, die bereits gewisse Alterserscheinungen aufweisen: In beiden Fällen besteht die Chance, dass das Mobiltelefon im Anschluss trotzdem nicht oder nicht mehr lange einwandfrei funktioniert.
Dann investieren Sie das Geld für die Reparatur besser in ein neues Smartphone. Andererseits: Aus ökologischer Sicht lohnt sich jede erfolgreiche Handyrettung. Je länger Verbraucher ihre Geräte nutzen, desto länger schonen sie die Ressourcen, die für die Produktion eines neuen Smartphones nötig sind.
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Der erste Gang geht also zum Experten. Ausser den Herstellern selbst bieten grosse Elektrofachmärkte und unabhängige Werkstätten verschiedene Reparaturservices an – vor Ort und in Versandreparatur. Unabhängige Anbieter sind dabei oft um einiges günstiger, arbeiten aber nicht zwingend mit Originalteilen oder hochwertigem Ersatz. Auch das kann die Funktionstüchtigkeit eines Smartphones langfristig minimieren.
Ob Hersteller, Fachhandel oder freie Werkstatt – die Kosten werden wahlweise nach Fixpreisen berechnet oder nach dem Aufwand gestaffelt. Allein deshalb lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen. Die Preise hängen aber immer von der Komplexität des Schadens, dem jeweiligen Modell und dem Hersteller ab. Denn: Abgesehen von den variierenden Materialkosten lassen sich manche Mobiltelefone besser reparieren als andere.
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Folgende Pannen an der Hardware können Handy-Experten meist gut beheben:
01 Display kaputt
Wenn das Glas gebrochen oder stark zerkratzt ist, der Touchscreen nicht mehr reagiert oder immer mehr Streifen und Pixelschäden erscheinen, sorgt ein neues Display für Abhilfe. Ein Profi braucht für den Austausch meist nur 10-20 Minuten. Die Preise können dabei selbst beim selben Handymodell stark variieren. Sie hängen ausserdem davon ab, ob das Glas gebrochen oder die Touchscreen-Funktion beschädigt ist: Ein neues Display für ein iPhone X kostet im Apple Support satte CHF 365,50.-. Externe Handy-Werkstätten bleiben teils noch unter CHF 100,-. Die Unterschiede können also wirklich enorm sein. Bei den meisten Smartphones kostet die Reparatur des Displays zwischen CHF 70.- und CHF 170.-.
02 Altersschwacher Handy-Akku
Erinnern wir uns einen Moment an alte Zeiten: Nach der Jahrtausendwende war es noch völlig normal, dass man seinen Handyakku entfernen musste, um beispielsweise die Sim-Karte auszutauschen. Oder rufen wir uns in Erinnerung, dass das heute so allgegenwärtig scheinende iPhone erst 2007 auf den Markt kam. Das Betriebssystem Android folgte 2008. Samsung verkauft seine berühmte Galaxy-Reihe seit 2011.
Ob antiquarisch wertvolles Klapphandy von Nokia oder funky Smartphone – dass der Akku mit der Zeit zunehmend schlapp macht, gehört zu den grossen Dilemmata der nachhaltigen Handynutzung. Bei vielen Samsung-Telefonen lässt sich die Batterie problemlos austauschen.
Doch Hersteller wie Apple, Sony oder HTC verkleben die Akkus häufig. Das soll die empfindlichen Minicomputer stabiler und resistenter gegen unerwünschte Eindringlinge wie Staub und Wasser machen. Es ist aber auch eine wunderbare Strategie, um Reparaturen zu erschweren und den Verkaufsflow für neue Smartphones am Laufen zu halten.
Nutzer können verklebte Akkus nur dann selbst austauschen, wenn sie entsprechendes Spezialwerkzeug und viel Geschick besitzen. Deshalb ist für ausgelaugte Batterien der Austausch vom Profi die beste Lösung. Sie garantiert am ehesten, dass das Handy danach wieder mit neuem Saft operiert.
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03 Wasserschaden
Moderne Smartphones können schon auf dringende Anrufe in strömendem Regen oder Spritzer aus dem umgekippten Bierglas empfindlich reagieren. Der Supergau der Wasserschäden ist und bleibt aber der Kontakt mit Schmutzwasser. Natürlich gehört etwas Pech dazu, wenn das Natel aus der Hand genau in der einzigen Pfütze weit und breit landet. Viele Leute verschicken aber durchaus regelmässig vom Badezimmer aus WhatsApp-Nachrichten. Die Anekdote vom Handy, das von der Hosentasche ausgerechnet in die Toilette fliegt, ist also mehr als eine urbane Legende.
Bei Wasserschäden ist noch vor dem Gang zum Experten schnelles und umsichtiges Handeln erforderlich:
Funktioniert das Mobiltelefon auch vollständig getrocknet nicht ordnungsgemäss, kann der Handy-Retter den Schaden gegebenenfalls beheben. Und noch eine Warnung: Wasserschäden am Smartphone verstecken sich teilweise zunächst, verursachen dann aber langfristig Funktionsstörungen.
04 Defekte Kopfhörer- und Ladebuchse
Wenn der Eingang für das Ladegerät verformt, verstopft, verklebt oder aus unerfindlichen Gründen den Geist aufgibt kann das zumindest den temporären Totalschaden bedeutet. Denn ein Mobiltelefon, das sich nicht aufladen lässt, funktioniert spätestens nach einigen Tagen einfach nicht mehr. Defekte Anschlüsse für Kopfhörer sind vor allem für diejenigen schlimm, die gerne Musik über das Handy hören oder mit dem Headset telefonieren. Die Ursachen sind dabei meist mechanischer Natur und auf den häufigen Gebrauch zurückzuführen.
Stecker rein, Stecker raus. Eingänge für Ladekabel, Kopfhörer und USB-Kabeln können sich auf Dauer verformen. Vor allem, wenn die Stecker selbst beschädigt sind. Fusseln, Staub und sonstige Eindringlinge verstopfen und verkleben die Eingänge dagegen und stören so die Kontakte. Bei der Reparatur reinigt der Handy-Handwerker die empfindlichen Teile zunächst und kann sie gegebenenfalls auch ersetzen.
Tipps für Probleme mit der Software: Natürlich kann besonders bei Smartphones auch das Betriebssystem ordentlich haken. Wenn das Handy mal hängt, hilft es häufig schon, dem guten Stück eine kleine Verschnaufpause zu gönnen: Einmal ganz ausschalten, einige Minuten ruhen lassen und erst dann wieder in Betrieb nehmen kann wahre Wunder tun. Verhält das Handy sich häufig und zunehmend merkwürdig, setzt der Hard Reset das Betriebssystem auf die Werkseinstellungen zurück. Nicht vergessen: Vorher unbedingt alle wichtigen Daten sichern! Über diese klassischen Tipps hinaus werden Probleme mit der Software allerdings schnell sehr komplex und bedürfen einer individuellen Fallanalyse.
1. Daten regelmässig sichern: Ob Cloud oder Sicherheitskopie auf dem Rechner. Gibt ein Handy dann den Geist auf, bleibt zumindest der immaterielle Schaden gering.
2. Auf Garantie achten: Unbedingt prüfen, ob das Mobiltelefon noch über eine Garantie verfügt. Diese deckt jedoch keine Schäden ab, die durch Gebrauchsfehler entstehen.
3. Support des Herstellers nutzen: Regelmässige Updates und Patches für die Software sowie kostenlose Reparaturen, so lange die Garantie noch gültig ist gehören bei den meisten Anbietern zum Standardservice.
4. Lohnt sich eine Handy-Versicherung? Die Allianz rät Verbrauchern in der Schweiz explizit davon ab, eine extra Versicherung für ein Mobiltelefon abzuschliessen: Sie seien zu teuer. Über eine reguläre Hausratversicherung sei das Gerät gegen Feuer-, Wasser- und Elementarschäden versichert. Eine Zusatzversicherung für Diebstähle ausser Haus ersetzt das Gerät auch, wenn es das Interesse eines Langfingers geweckt hat.
5. Kleine Schäden selbst reparieren: Ein neuer Akku für das Smartphone von Samsung oder die Trocknung mit Hilfe eines Rettungspakets – manche Arbeiten können Nutzer auch getrost und kostengünstig selbst erledigen.
6. Richtig recyclen: Nach Schätzungen von Swisscom dürfte sich der Wert des Handy-Elektroschrotts in der Schweiz, gemessen an den heute gehandelten Rohstoffpreisen, auf mehr als 60 Millionen Franken belaufen. Anders gesagt: In den alten Mobiltelefonen, die in schweizerischen Schubladen ihr Dasein fristen, stecken 240 kg Gold, 2.400 kg Silber und 120.000 kg Kupfer. Wer sein Handy also nicht mehr nutzt und auch nicht verkaufen oder verschenken möchte, gibt es am besten bei einem Provider wie Swisscom oder Sunrise, Hersteller, Händler oder an einer Swico-Stelle ab.
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