Kundentreue ist das Rückgrat eines jeden erfolgreichen Unternehmens, insbesondere im Handwerksbereich. Dieser Artikel untersucht, wie Sie aus gelegentlichen Kunden loyale Stammkunden machen können, die nicht nur regelmässig zurückkehren, sondern auch zu Botschaftern Ihrer Marke werden.
Ein zufriedener Kunde erteilt selbstverständlich auch Folgeaufträge. Aber weshalb sind wir uns dessen so sicher? Weil er unsere Arbeit gelobt hat, eine gute Bewertung schrieb, uns am Arbeitsort jeden Morgen frische Brötchen und Kaffee brachte und auch seine Rechnung pünktlich bezahlte?
Dass wir unsere Arbeit fachgerecht und zur vollsten Kundenzufriedenheit ausführen, dürfte wohl selbstverständlich sein. Dass der Kunde pünktlich bezahlt, sollte zu erwarten sein und dass er uns einen Kaffee spendiert, ist wohl eher ein Zeichen seiner Freundlichkeit als einer engen Kundenbeziehung, aus der grundsätzlich Folgeaufträge zu erwarten sind.
Wir alle wissen, wie aufwändig, zeit- und kostenintensiv es ist, an neue Kunden und Aufträge zu gelangen. Überlegen Sie, was Sie allein an Werbekosten einsparen können, wenn der Kunde von allein zu Ihnen kommt.
Ausserdem bringt ein zufriedener Kunde Ihnen meist neue Kundschaft, denn er macht Werbung für Ihr Unternehmen – und das völlig kostenlos! Und wussten Sie, dass treue Kunden weniger preissensibel sind? Stammkunden achten nicht so sehr auf den Preis. Sie holen meist gar kein Vergleichsangebot herein. ##Aber wie gewinne ich nun treue Kunden?
Vor der Frage, wie man einen Kunden langfristig für sich gewinnen kann, steht fast jeder Unternehmer. Die Ansprüche und Bedürfnisse des Kunden steigen durch das vielfältige Angebot.
Fachliche Kompetenz allein reicht für eine langfristige Kundenbindung nicht aus. Es braucht mehr: Sie müssen den Kunden begeistern, er muss sich individuell behandelt fühlen. Hierbei sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Überlegen Sie, was Sie sich selbst als Kunde wünschen würden.
Die besten Ideen kommen mir, wenn ich mir vorstelle, ich bin mein eigener Kunde.
Charles Lazarus (Gründer Toys’R’Us)
Bieten Sie Ihren Kunden das gewisse Etwas an, das Sie von der Konkurrenz abhebt. So können Sie sie langfristig an Ihren Betrieb binden. Im Folgenden haben wir einige Ideen für Sie zusammengetragen.
Erstbesteigung der neuen Treppe, Einweihung der neuen Küche, erster Tag im fertig sanierten Haus. Reinigen Sie beispielsweise nach vollendeter Renovierung gleich das Wohnzimmer, wienern Sie den Boden, um dann mit dem Kunden auf sein neues Wohnzimmer anzustossen. So werden Sie dem Kunden womöglich lange in guter Erinnerung bleiben.

Bieten Sie dem Kunden an, das fertiggestellte Projekt, wie etwa ein neu eingebautes Dachfenster, regelmässig zu warten. Zur Erinnerung können Sie ihn beispielsweise nach fünf Jahren anrufen und an die Wartung erinnern. Denn auch wenn es professionell eingebaut wurde, werkeln Wind und Wetter unerbittlich daran herum.
Weitere Tipps, wie Sie sich als Handwerker einen guten Ruf erarbeiten können, erfahren Sie hier.
Hat der Kunde Ihnen bei Ihrem letzten (Klein-)Auftrag gesagt, dass er gerade ein neues Auto gekauft hat und deshalb die Sanierung des Badezimmers auf das kommende Frühjahr verschiebt, bringen Sie sich zu Frühjahrsanfang mit einem netten Telefongespräch in Erinnerung und fassen Sie nach. Oder senden Sie ihm ein Angebot.
Überraschen Sie Ihren Kunden mit einer Gratulationskarte oder einer anderen Kleinigkeit.
Bieten Sie eine Besichtigung Ihres Betriebs an. Laden Sie Ihre Stammkunden dazu persönlich ein: Ein Verantwortlicher zeigt das Unternehmen und danach gibt es einen kleinen Imbiss. Oder Sie veranstalten ein Kundenevent auf Ihrem Firmengelände, wie etwa eine kleine Ausstellung, ein Sommerfest oder einen Musikabend.
Und garantieren Sie Ihren Kunden eine Antwort innerhalb der nächsten Stunde. Das könnte insbesondere bei Allroundern, Heizungsinstallateuren, Elektrikern und Schlüsseldiensten sinnvoll sein, um die Kundenbindung zu stärken.

Renovieren Sie gerade eine Küche und sehen, dass die gesamte Fassade nicht nur einen Anstrich, sondern auch eine vernünftige Wärmedämmung gebrauchen könnte. Setzen Sie dann im Winter bei minus 10 Grad ein gezieltes Werbeschreiben an diese Kunden auf.
Oft sind es scheinbar unwichtige Details, die dann aber einem späteren Gespräch eine persönliche Note verleihen. Auch bei einem späteren Angebot oder Werbeschreiben ist es sinnvoll, noch zu wissen, dass der Kunde beispielsweise ökologische Baustoffe vorzieht.
Überlegen Sie sich individuelle kleine Zusatzleistungen. Vielleicht eine kostenlose Urlaubsinspektion in Ihrer Autowerkstatt oder eine kleine Holzpflegebehandlung der Gartenmöbel.
Wiederkehrende Ereignisse wie etwa zur MFK-Vorbereitung, Pflanzzeit für bestimmte Gewächse oder Lagerung von Winterreifen.
Achten Sie darauf, dass der Newsletter informativ und kein Werbeschreiben ist. Halten Sie Ihre Kunden damit über innovative oder praktische Lösungen in Ihrer Branche auf dem Laufenden.
So lassen sich Neuigkeiten aus Ihrem Betrieb leicht verbreiten.

Kunden fühlen sich nach einem erfolgreich gelösten Problem dem Unternehmen stärker verbunden. In manchen Fällen sogar stärker als Kunden, die nach Fertigstellung der Arbeit keinen Grund zum Beschweren hatten.
Werfen Sie auch gleich einen Blick in unseren hilfreichen Ratgeberartikel, zum Thema «Wie Sie Kundenbeschwerden professionell begegnen».
Sogar die Rechnung lässt sich als Kundenbindungsinstrument nutzen. Setzen Sie zum Beispiel eine PS-Zeile, in der Sie den Kunden zum Kauf einer weiteren Dienstleistung Ihres Unternehmens animieren.
Dies könnte beispielsweise bei einem Reinigungsunternehmen im Frühjahr die Ausführung des anstehenden Frühjahrsputzes, bei einem Gartenbaubetrieb das Zurückschneiden der Bäume zur passenden Jahreszeit oder bei einer Garage die Winterinspektion sein.
Die PS-Zeile lässt sich zudem für das Angebot eines Gutscheins oder einen Preisnachlass für den nächsten Auftrag bei Ihnen nutzen. Sie könnten hier auch einen Anreiz zur Weiterempfehlung geben.
Legen Sie Ihrer Rechnung «ein kleines Dankeschön» bei. Dies kann ein Tütchen Gummibärchen, eine Tafel Schokolade, ein praktisches Hilfsmittel, wie etwa Streichhölzer oder nach erfolgreichem Einbau einer Katzenklappe ein kleines Leckerli für den Vierbeiner sein.
Mit einer solchen Rechnung heben Sie sich aus der Masse hervor und werden Ihrem Kunden im Gedächtnis bleiben. Das geht natürlich nur, wenn Sie die Rechnung postalisch versenden.
Was im Privatleben selbstverständlich ist, sollten Sie auch auf das Geschäftsleben übertragen. Ein herzliches Dankeschön am Ende wird sich dem Kunden positiv einprägen. Oder Sie lassen beim nächsten Mal eine Tafel Schokolade zusammen mit einer «Herzlichen Dank für Ihren Auftrag»-Karte zurück?
Oft vergessen wir jedoch einen der wichtigsten Faktoren für eine gute Beziehung zu unseren Kunden: die Herzlichkeit. In unserem zunehmend digitalisierten und stressgeprägten Alltag wird der Kunde kaum noch als Mensch, sondern immer mehr als Einnahmequelle betrachtet.
Ein freundliches Lächeln auf den Lippen, ein paar nette Worte, etwas Herzlichkeit kosten nichts, wirkt aber Wunder. Denn es ist genau das, wonach wir uns alle in unserem Leben sehnen, auch als Kunden.
Wir haben auch einen Handwerkerknigge veröffentlicht. Es lohnt sich, einen Blick hineinzuwerfen.
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