Sollten Sie Ihren Rasen selbst säen?
Ein selbst gesäter Rasen bietet einige Vorteile: Sie können die Fläche individuell gestalten, Kosten sparen und genau das Saatgut wählen, das Ihren Anforderungen entspricht. Egal, ob für einen Spielrasen, einen Zierrasen oder eine robuste Allround-Fläche – mit der richtigen Vorbereitung und Pflege schaffen Sie eine sattgrüne Oase, die Ihren Garten perfekt abrundet.
Das Säen eines Rasens erfordert zwar etwas Geduld, ist aber vergleichsweise günstig und flexibel. Mit der richtigen Technik können Sie die Optik Ihres Gartens verbessern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Mikroklima leisten, da ein dichter Rasen Feuchtigkeit speichert und die Bodenqualität verbessert.
Allerdings Achtung: Das Vorhaben erfordert, dass Sie sich in die Materie einlesen. Welcher Rasen eignet sich für Ihren Boden? Und welchen Boden haben Sie eigentlich? Sollten Sie sich mit solchen Themen nicht beschäftigen wollen, würden wir Ihnen empfehlen, direkt einen Gärtner zu engagieren.
Wann ist die beste Zeit, um Rasen zu säen?
Der Zeitpunkt für die Aussaat spielt eine ganz entscheidende Rolle für den Erfolg. Damit der Rasen gut anwächst, sind die Temperaturen und die Bodenfeuchtigkeit besonders wichtig. Grundsätzlich eignen sich die folgenden zwei Jahreszeiten besonders gut:
Frühjahr: Der Start in die Gartensaison
Das Frühjahr, vor allem von Mitte April bis Anfang Juni, ist eine ideale Zeit zum Säen eines Rasens. Die Bodentemperatur sollte mindestens zehn Grad Celsius betragen, damit die Samen keimen.
Der Vorteil der Rasenaussaat im Frühjahr ist, dass aufgrund regelmässiger Regenschauer das Wachstum unterstützt wird.
Spätsommer bis Herbst: Optimale Bedingungen
Die zweite Phase für die Aussaat liegt im Spätsommer oder frühen Herbst – von Ende August bis Mitte Oktober. Zu dieser Zeit ist der Boden noch warm von den Sommermonaten und die kühleren Temperaturen verhindern ein schnelles Austrocknen. Zudem ist die Konkurrenz durch Unkraut geringer, was den jungen Grashalmen zugutekommt.
In den heissen Sommermonaten ist die Keimung schwieriger, da der Boden oft zu trocken ist. Ebenso sollten Sie im Winter keine Aussaat vornehmen, da die Samen bei niedrigen Temperaturen nicht keimen und durch Frost zudem Schaden nehmen können.
Die richtige Vorbereitung der Fläche
Damit der Rasen später gleichmässig keimt und gesund wächst, sollte eine gute Vorbereitung bereits einige Wochen vor der eigentlichen Aussaat beginnen. Diese umfasst mehrere Punkte:
1. Unkraut entfernen und den Boden reinigen
Zu Beginn sollten Sie die Fläche von Unkraut, Steinen, Wurzeln und anderen Hindernissen befreien. Nutzen Sie hierfür eine Gartenhacke oder einen Unkrautstecher.
Bei stark verwilderten Flächen kann ein chemisches Unkrautmittel hilfreich sein – achten Sie jedoch darauf, dass der Boden vor der Aussaat komplett abgebaut ist.
2. Boden auflockern und begradigen
Ein lockerer Boden ermöglicht dem Rasensamen, gut Wurzeln zu schlagen. Graben Sie die Fläche um oder verwenden Sie eine Motorhacke bei grösseren Arealen.
Danach sollten Sie den Boden mit einem Rechen glätten und grobe Unebenheiten entfernen. Ziel ist eine möglichst ebene Fläche, um Wasseransammlungen und kahle Stellen zu vermeiden.
3. Bodenqualität prüfen und verbessern
Testen Sie den pH-Wert des Bodens, um sicherzustellen, dass er für den Rasen geeignet ist. Ideal ist ein Wert zwischen 5,5 und 6,5. Bei saurem Boden kann Rasenkalk helfen, während bei nährstoffarmen Böden eine Grunddüngung sinnvoll ist.
Ein Bodenaktivator kann zusätzlich die Struktur verbessern und die Keimbedingungen optimieren.
4. Boden ruhen lassen
Nach der Aufbereitung sollte der Boden etwa zwei Wochen ruhen, damit sich die Erde setzen kann. Kontrollieren Sie vor der Aussaat noch einmal die Oberfläche und entfernen Sie eventuell aufkeimendes Unkraut.
Rasen säen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Aussaat ist der entscheidende Moment beim Anlegen eines Rasens. Mit der richtigen Technik und Sorgfalt sorgen Sie für einen gleichmässigen Wuchs und ein gesundes Grün. Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Schritt 1: Das passende Saatgut auswählen
Wählen Sie eine Rasensorte, die zu Ihren Bedürfnissen passt. Soll der Rasen strapazierfähig für Kinder und Haustiere sein oder eher ein optisches Highlight?
Es gibt spezielle Mischungen für Spielrasen, Zierrasen oder Schattenrasen. Achten Sie auf Qualitätssiegel, um sicherzustellen, dass das Saatgut keimfähig und frei von Unkrautsamen ist.
Schritt 2: Saatgut gleichmässig verteilen
Für eine gleichmässige Verteilung der Samen empfiehlt sich die Verwendung eines Streuwagens.
Alternativ können Sie das Saatgut von Hand streuen, indem Sie die Fläche in kleine Abschnitte unterteilen. So vermeiden Sie kahle Stellen oder zu dichte Bereiche.
Beachten Sie die Dosierungsangaben auf der Verpackung – in der Regel genügen 20 bis 25 Gramm pro Quadratmeter.
Schritt 3: Saatgut leicht einarbeiten
Damit die Samen guten Bodenkontakt haben, ziehen Sie einen Rechen leicht über die Fläche, ohne das Saatgut vollständig zu bedecken. Dadurch wird die Keimung gefördert, und die Samen sind besser vor Vögeln geschützt.
Schritt 4: Walzen für festen Bodenkontakt
Drücken Sie die Fläche mit einer Rasenwalze leicht an. Das verbessert den Kontakt zwischen Boden und Samen und sorgt für eine gleichmässige Keimung. Falls Sie keine Walze besitzen, können Sie die Fläche auch mit einer Holzplatte und Ihrem Körpergewicht leicht festdrücken.
Schritt 5: Gründlich wässern
Nach der Aussaat ist das Bewässern der wichtigste Schritt. Verwenden Sie einen feinen Sprühstrahl, um die Samen eben zu befeuchten, ohne sie wegzuspülen. Halten Sie den Boden in den nächsten zwei bis drei Wochen durchgehend feucht, bis die Keimlinge sichtbar sind.
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Die richtige Pflege nach der Aussaat
Nach der Aussaat benötigt der Rasen besondere Aufmerksamkeit, um gesund zu wachsen und eine dichte Grasnarbe zu entwickeln. Hier sind die wichtigsten Pflegehinweise:
1. Giessen: Die Grundlage für gutes Wachstum
Halten Sie den Boden in den ersten Wochen durchgehend feucht. Besonders bei warmem Wetter sollten Sie den Rasen mehrmals täglich mit einem feinen Sprühstrahl bewässern, um die empfindlichen Samen nicht zu verschlämmen oder wegzuspülen.
Nach etwa drei bis vier Wochen können Sie die Wassermenge reduzieren und auf eine regelmässige Bewässerung umstellen.
Trockenheit ist der häufigste Grund, warum Rasensamen nicht aufgehen. Gerade in den ersten Wochen ist Feuchtigkeit absolut unverzichtbar!
2. Mähen: Der erste Schnitt
Sobald die Grashalme eine Höhe von 8 bis 10 Zentimeter erreicht haben, steht der erste Schnitt an. Kürzen Sie den Rasen behutsam auf etwa 5 Zentimeter. Verwenden Sie dafür eine scharfe Mähklinge, um die zarten Halme nicht zu beschädigen.
Regelmässiges Mähen fördert die Verzweigung und macht den Rasen dichter. Auch das übernehmen Ofris Fachbetriebe gerne für Sie. Erfahren Sie hier mehr zu den Kosten für diesen Service.
3. Düngen: Nährstoffe gezielt zuführen
Etwa 6–8 Wochen nach der Aussaat empfiehlt sich die erste Düngung. Verwenden Sie einen speziellen Startdünger, der das junge Gras mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff versorgt. Dadurch wird das Wachstum angeregt und der Rasen widerstandsfähiger gegen äussere Einflüsse.
4. Unkraut entfernen
In der Anfangsphase kann sich leicht Unkraut zwischen den jungen Grashalmen ansiedeln. Entfernen Sie dieses vorsichtig per Hand, um die empfindlichen Wurzeln der Gräser nicht zu stören.
5. Schutz vor Belastung
Vermeiden Sie in den ersten acht Wochen nach der Aussaat die intensive Nutzung des Rasens. Geben Sie dem Gras ausreichend Zeit, um ein stabiles Wurzelsystem zu entwickeln, bevor Sie die Fläche nutzen.
Alternative: Wann lohnt sich Rollrasen?
Das Säen eines Rasens erfordert Geduld, da es Wochen dauert, bis die Fläche nutzbar ist. Rollrasen hingegen kann bereits nach wenigen Tagen genutzt werden. Dies macht ihn ideal für stark genutzte Gärten oder repräsentative Flächen.
Rollrasen hat jedoch seinen Preis: Ein Quadratmeter kostet zwischen CHF 10.- und CHF 30.-, zuzüglich Verlegungskosten. Zudem erfordert er in den ersten Wochen intensive Pflege, insbesondere regelmässiges Bewässern. Hier erfahren Sie mehr zu den Kosten für das Verlegen von Rollrasen.
Rollrasen lohnt sich, wenn Sie schnell eine nutzbare Fläche benötigen, schwierige Bodenbedingungen das Säen erschweren oder von Anfang an eine gleichmässige Optik wünschen.
Kosten und Zeitaufwand für das Rasensäen
Die Kosten für das Anlegen eines neuen Rasens variieren je nach Fläche, Bodenbeschaffenheit und Arbeitsaufwand. Bei bereits abgeschlossenen Aufträgen hier auf Ofri haben wir Kosten zwischen CHF 1’440.- und CHF 2’850.- festgestellt. Die Gesamtkosten pro Quadratmeter liegen bei rund CHF 40.– bis CHF 63.–.
Diese Werte umfassen alle notwendigen Arbeitsschritte vom Entfernen des alten Bewuchses bis zum ersten Rasenschnitt.
Zeitaufwand
Der Zeitaufwand hängt von der Fläche und den spezifischen Bedingungen Ihres Gartens ab. Für eine Fläche von 100 Quadratmeter sollten Sie bei professioneller Durchführung mit etwa zwei bis drei Arbeitstagen rechnen.
Kosten sparen durch Eigenleistung
Durch Eigenleistung können Sie die Kosten erheblich senken. Wenn Sie beispielsweise die Bodenvorbereitung selbst übernehmen, reduzieren sich die Ausgaben auf Materialkosten und eventuell benötigte Mietgeräte. Allerdings erfordert dies Fachkenntnisse und Zeit.