Wann sollte man eine Steinmauer vom Fachmann bauen lassen?
Kleinere Mauern mit bis zu einem Meter Höhe können mit etwas handwerklichem Geschick und ohne grössere Fachkenntnis meist problemlos selbst gebaut werden. Im Fall von höheren Mauern oder Mauern, die direkt an eine Strasse angrenzen, sollten Sie jedoch einen Fachmann hinzuziehen, zumal diese nicht nur einen erheblichen Kraftaufwand, sondern auch spezielle Kenntnisse aus dem Maurerhandwerk erfordern. Darüber hinaus bedürfen Steinmauern ab einer Höhe von 2,0 m einer statischen Berechnung, welche die Geländebeschaffenheit und die Bodenverhältnisse berücksichtigt.
Was ist beim Bau einer Steinmauer zu beachten?
Auch wenn sich eine Gartenmauer aus Naturstein stets sehr harmonisch als dekoratives Element in ihre Umgebung einfügt, darf sie nicht beliebig hoch sein. Es ist daher vor der Planung ratsam, sich beim Bauamt nach den geltenden Vorschriften zu erkundigen. Dies gilt auch in Bezug auf Abstandsflächen zum Nachbarn hin. Je nach Mauerwerktyp, Material und Bodenbeschaffenheit sind zudem viele unterschiedliche bautechnische Details zu beachten. Wichtig ist die Planung des jeweils geeigneten Fundaments. Trockenmauern mit einer Höhe von bis zu 1,20 m benötigen kein Fundament. Hier ist es ausreichend, den Boden festzurammen. Ab einer Mauerhöhe von 1,20 m bis 1,50 m wird hier ein 30 bis 40 cm tiefes Fundament aus gut verdichtetem Kies oder Schotter benötigt. Ein grundsätzlich wichtiger Aspekt, der beim Bau von Trockenmauern zu beachten ist, ist der richtige Fugenverlauf. Versetzte Fugen können den Erddruck, der zum Beispiel hinter einer Stützmauer entsteht, gut abfangen. Mit Kreuzfugen hingegen entstehen Schwachstellen, welche dazu führen, dass die Mauer grossen Belastungen nicht gut standhalten kann. Bei gemauerten Mauern muss zunächst ein Streifenfundament angelegt werden, für welches sich eine Tiefe von rund 80 cm empfiehlt, um es frostsicher zu betten. Wenn Sie einen sehr feuchten Boden haben, sollten Sie eine Drainage in Erwägung ziehen. Wichtig ist zudem, dass auch der zur Aufmauerung zum Einsatz kommende Mörtel frostsicher ist und sich für draussen eignet. Planen Sie eine Mauer in Hanglage, müssen Sie in jedem Fall auf eine leichte Neigung (10-15 %) der Mauer zum Hang hin achten, damit die Mauer nicht vornüber kippen kann.
Welche Vorteile bringt eine Steinmauer?
Sicher ist der Bau einer Steinmauer im Vergleich zu herkömmlichen Mauern ein kostenspieliges Unterfangen. Abgesehen von ihrer einmaligen Ästhetik und harmonischen Einfügung in die Umgebung bietet eine Steinmauer für Garten oder Terrasse, als Sichtschutz oder auch Grenzmauer viele Vorteile. Natursteinmauern in Trockenverlegung besitzen den Vorteil, dass sie sich durch integrierte Bepflanzungen besonders natürlich gestalten lassen. Die bepflanzten Fugen bieten Unterschlupf für viele Tiere und nützliche Insekten. Fest vermauerte Natursteinmauern hingegen sichern eine hohe Stabilität ab und bieten bei entsprechender Konzeption einen effektiven Schutz gegen abrutschendes Erdreich.
Woran muss man vorher denken?
Vor dem Bau einer Steinmauer sollte man sich zuerst beim Bauamt über die geltenden Regelungen erkundigen. Auch sollte man die unterschiedlichen Vor- und Nachteile möglicher Mauerwerke vorab abwägen. Beabsichtigt man, die Natursteine direkt vom Steinbruch zu beziehen, empfiehlt es sich, die Quadratmeter der geplanten Mauer vorher in Tonnen umzurechnen, da dort nicht in Quadratmetern, sondern in Tonnen verkauft wird. Nur so können Sie sichergehen, dass Sie nicht zu viel oder zu wenig kaufen, denn doppelte Transporte verursachen auch doppelte Transportkosten.
Welches Material wird für den Bau einer Steinmauer benötigt?
Das benötigte Material hängt grundsätzlich davon ab, ob die Steinmauer in Trockenverlegung gebaut oder fest vermauert werden soll. Für eine feste Vermauerung werden neben Natursteinen Beton für das Fundament, Bretter als Schalung und für den Einsatz im Freien geeigneter Mörtel benötigt. Empfehlenswert ist auch eine Bewehrung des Betons, für die ein Stahlgitter benötigt wird, welches in den Beton integriert wird. Der Beton sollte der Festigkeitsklasse B 15 entsprechen. Abhängig von der Bodenfeuchtigkeit sollte in die Materialplanung ein Drainagerohr mit einem Durchmesser von 10 cm mit einbezogen werden. Im Fall einer Trockenverlegung benötigt man kein Betonfundament. Hier reicht eine Schüttung von bis zu 50 cm Kies, Schotter oder Splitt aus, welche verdichtet und anschliessend mit ebenfalls verdichteten Sand aufgeschichtet und abschliessend noch mit einer Lage Kies, Schotter oder Splitt abgedeckt wird. Möchte man die Zwischenräume der Mauer begrünen, kann man diese mit Sand oder Erde auffüllen. Im Hinblick auf das zum Aufmauern erforderliche Gestein bieten sich unterschiedliche Natursteine, wie etwa, Granit, Granit Gneis, Sandstein, Kalksandstein, Basalt, Marmor, Quarzit oder vulkanisches Gestein, wobei diese natürliche Gesteine oder Bruchsteine, gespaltene Natursteine, geschnittene Steine, Findlinge oder auch Platten sein können. Wichtig ist, für die Region typisches Gestein zu verwenden. Gesteine aus verschiedenen Regionen sind durch ein unterschiedliches Aussehen, Farbe, Form, Härte und chemische Zusammensetzung geprägt. Die Verwendung von landschaftstypischen Gesteinen trägt daher zum Erhalt eines standorttypischen Landschaftsbildes bei. Darüber hinaus lassen sich bei Verwendung von Steinen aus der Region auch die Transportkosten eindämmen.
Welche Arten von Natursteinmauern gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen Mauerwerken in Trockenbauweise und fest gemauerten Steinwänden unterschieden. Man kann aber auch eine bereits bestehende Betonmauer wunderschön mit Natursteinen verblenden. Solche Mauern lassen sich später dann kaum von Trockensteinmauern unterscheiden.
Wie lange dauert der Bau einer Steinwand?
Generell kann man davon ausgehen, dass sich bei einer doppelwandigen Mauer mit einer Höhe von 1,5m von einem Fachmann an einem Arbeitstag ca. 1,5-2,0 Laufmeter errichten lassen.
Wie teuer ist der Bau einer Steinwand?
Der Preis für Natursteine variiert sehr stark. Allgemein gilt: Je weniger der Naturstein bearbeitet wurde, desto niedriger ist auch der Preis. Reine Materialkosten für den Naturstein belaufen sich bei Kalkstein auf ca. 130-150 CHF pro Tonne, bei Granit auf etwa 220-260 CHF pro Tonne. Bei einer Höhe von 1 m braucht man ca. 1 Tonne Steine pro Meter Länge. Auch die Kosten für den Unterbau sind in der Kalkulation zu berücksichtigen. Für die Bepflanzung der Natursteinmauer sollte man Preise von 5,50-22 CHF pro m² einkalkulieren. Soll die Mauer über 2 m hoch sein, kommen zu den Herstellungskosten noch die Kosten für die Statik dazu. Der Preis für eine mit Mörtel gemauerte Natursteinmauer ist in der Regel höher, als der Preis für eine Trockenmauer, da sowohl für den Natursteinmörtel Kosten einberechnet werden müssen, als auch für das Einbringen des Mörtels, was bei Natursteinen einen erheblichen Zeitaufwand und damit Kosten verursacht.