Brauche ich einen Dachdecker?
Wellplatten oder Eternitplatten sind aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und leichten Verarbeitung ein begehrter Baustoff, und werden deshalb auch gerne von Heimwerkern zur Dacheindeckung oder zum Verkleiden von Wänden genutzt. Wer sein Dach selbst eindecken möchte, sollte in erster Linie einen sicheren Stand auf einer Balkenkonstruktion aufweisen, denn die Platten sind schwer und bieten dem Wind eine grosse Angriffsfläche. Eternitplatten sind zwar leicht zu verarbeiten und können selbst verlegt werden, dennoch gibt es einiges zu beachten.
Was muss ich beim Verlegen beachten?
Prüfen Sie zuerst die Windrichtung, bevor Sie die erste Platte aufs Dach bringen. Profis verlegen immer mit dem Wind, das erleichtert die Arbeit erheblich, weil die Platten sonst vom Wind angehoben oder verschoben werden. Bei einem Pultdach bleibt Ihnen manchmal nur die Option zu Warten bis der Wind nachgibt. Die Platten werden in Bahnen von der Traufe zum First verlegt und dabei an jeder dritten Erhebung verschraubt, in Randbereichen und an Überdeckungen wird an jeder Wellerhebung eine Schraube gesetzt. Befestigen Sie die Platten niemals in einer Wellvertiefung, das Regenwasser würde an der Schraube stehen bleiben und nach einer Zeit in den Dachstuhl eindringen. Die Löcher die für die Schrauben gebohrt werden, müssen 3 bis 4 Millimeter grösser als der Schraubendurchmesser sein, weil die Platten sich im Sommer ausdehnen, beziehungsweise wieder zusammenziehen. Ausserdem sollten die Platten mit einer Höhenüberdeckung von etwa 15 Zentimetern verlegt werden, und bei einer Dachneigung von weniger als 10 Grad muss die Überdeckung 20 Zentimeter betragen. Zusätzlich werden sehr Flache Dächer auch mit Dichtmassen wie Silikon oder Bitumen abgedichtet. Seitlich wird in der Regel eine Welle überdeckt, und in Gebieten mit starker Witterung mit zwei Wellen.
Welche Vorteile haben Eternitplatten?
Der grösste Vorteil den eine Eternit oder Wellplatte bietet, ist dass mit wenigen Handgriffen ein grösstmöglicher Teil der Dachfläche eingedeckt ist. Sie ist vielseitig einsetzbar und wird neben dem Nass- und Aussenbereich, auch im Innenbereich zur Verkleidung von Wänden und Trennwandkonstruktionen verwendet. Zudem ist sie feuerbeständig und wird zum Beispiel auch beim Bau von öffentlichen Gebäuden zum Brandschutz eingesetzt.
Wie kann ich mich vorbereiten?
Damit die Platten fachgerecht verlegt werden können ist es wichtig dass die Sparren der Unterkonstruktion bei Wellplatten aus Polyester oder PVC, einen Abstand von 50 Zentimetern, und bei Platten aus Acryl oder Polycarbonat einen Abstand von 80 Zentimetern haben. Ausserdem sollte das Dach eine Neigung von mindestens 8 Grad aufweisen. Wenn das Gebäude besonders harter Witterung ausgesetzt ist, wie zum Beispiel starkem Wind auf freiem Feld oder viel Schnee in den Bergen, sollten die Abstände entsprechend verringert werden. Und um Hitzestaus zu vermeiden, sollten Sie die Sparren an der Oberseite Weiss streichen und für eine ausreichende Hinterlüftung sorgen.
Welches Material benötige ich?
Sie brauchen einen starken Akkuschrauber mit einem Metall- oder speziellen Eternitbohrer, eine Tisch- oder Handkreissäge mit feinverzahnten Sägeblättern, Wellplatten-Schrauben oder Eternit Glockenschrauben und natürlich die Well- oder Eternitplatten.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Eternitplatten gibt es in verschiedenen Formen, Farben und Ausführungen, die gängigsten sind Lichtwellplatten aus Acryl, Polycarbonat oder Faserzement. Besonders im Aussenbereich spielt die Zusammensetzung der Baustoffanteile und die Wandstärke eine grosse Rolle, denn davon hängen die Energieeigenschaften und die unterschiedlichen Dämmwerte ab. Ausführung und Design machen sich hauptsächlich preislich bemerkbar und tragen zu den praktischen Vorteilen nichts wesentliches bei.
Wie lange dauert es?
Je nach Grösse des Projekts kann es zwischen einem und fünf Tagen dauern.
Was kostet es?
Die Platten gibt es schon zwischen CHF 15 und 50 pro Quadratmeter, 100 Schrauben für circa CHF 15, den Akkuschrauber und die Säge können Sie leihen oder kaufen und zahlen in beiden Fällen CHF 40 aufwärts. Bei einem Fachmann kostet das Decken von einem kompletten Dach bei mittlerer Grösse zwischen CHF 2000 und 5000.
