Warum sollte ich einen Installateur beauftragen?
Vor der Inbetriebnahme einer neu installierten Heizungsanlage müssen alle Rohrleitungssysteme auf Dichtheit geprüft werden, dazu müssen alle Anschlüsse und Verbindungsteile frei zugänglich sein um an diesen Stellen, austretendes Wasser ausschliessen zu können. Dass die Anlage während der Prüfung dicht war, und dass keine bleibenden Formänderungen an bestimmten Teilen der Anlage aufgetreten sind, muss ein Fachmann mit seiner Unterschrift bestätigen. Wer auf diese Unterschrift verzichten möchte, verzichtet im gleichen Zug auch auf die Garantie eines Fachunternehmens.
Was gibt es bei der Druckprüfung zu beachten?
Bevor man mit der Dichtheitsprüfung beginnt, muss sichergestellt werden dass alle Mauerschlitze, Wand und Deckendurchbrüche frei zugänglich sind, dass die Rohrleitungen nicht isoliert sind und dass noch kein Estrich verlegt ist. Diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle, um gegebenenfalls undichte Stellen schnell ausfindig zu machen und instand setzen zu können. Am höchsten Punkt der Anlage muss eine Entlüftungseinrichtung verbaut sein, der befindet sich im obersten Stockwerk des Gebäudes zum Beispiel am Vorlauf eines Heizkörperanschlusses. Um mit der Dichtheitsprüfung zu beginnen wird die Anlage am tiefsten Punkt, dem Befüllventil, mit sauberem Wasser befüllt und anschliessend entlüftet. Nach dem Befüllen der Anlage müssen zunächst alle Entlüftungseinrichtungen geschlossen werden, dann wird das gesamte Rohrleitungssystem durch leichtes abklopfen mit einem Hammer, auf undichte Stellen untersucht. Ist die Anlage dicht, kann die Druckprüfung durchgeführt werden. Bei einer Druckprüfung wird mit dem 1,3 fachen Betriebsdruck geprüft ob die Heizungsanlage einem eventuellen Betriebsüberdruck standhält, hierzu muss das Ausdehnungsgefäss abgesperrt, und das Sicherheitsventil abgeststopft werden. Der Prüfdruck wird am Prüfmanometer der Anlage kontrolliert und darf über einen Zeitraum von einer halben Stunde bei abgesperrter Wasser-Zuspeisung nicht merklich abfallen. Wenn die Druckprüfung erfolgreich abgeschlossen ist wird üblicherweise ein Prüfprotokoll erstellt, welches das Datum der Prüfung, die Daten und den genauen Standort der Heizungsanlage, sowie den maximalen Betriebsdruck, Prüfdruck, Prüfdauer, und eine Bestätigung, dass die Anlage wasserdicht ist und keine bleibenden Verformungen aufgetreten sind, enthalten muss.
Welche Vorteile hat eine Druckprüfung?
Um sicherzustellen das beim späteren, alltäglichen Heizungsbetrieb an keiner Stelle in der Wand, Wasser austritt oder es nicht irgendwann von der Decke zu tropfen beginnt, muss eine Heizungsanlage vor der ersten Inbetriebnahme immer einer Druck- und Dichtheitsprüfung unterzogen werden.
Welche Vorbereitungen muss ich treffen?
Zuerst muss sichergestellt werden dass man alle offenen Rohrleitungsenden mit einem Stopfen, beziehungsweise mit einer Entlüftungseinrichtung versehen hat. Dann ist es wichtig dass alle Stellen des Rohrleitungssystems frei zugänglich, und frei von Isolierung sind, damit im Falle eines Druckverlusts das Leck schnell gefunden werden kann. Vor der Druckprüfung mit 1,3 fachem Betriebsdruck muss das Sicherheitsventil mit einem Stopfen versehen, und das Membran-Ausdehnungsgefäss abgesperrt werden.
Welches Material wird benötigt?
Man braucht einen Schlauch mit einem ¾ Zoll Schraubübergang um die Anlage zu befüllen, eine Pumpenzange, einen ¾ Zoll Blindstopfen für das Sicherheitsventil und Hanffasern oder Teflon-Dichtband um den Stopfen aufzudichten.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Die hydraulische Druckprüfung mit Wasser ist die bevorzugte Methode und weil sie am sichersten ist, sollte sie nach Möglichkeit auch angewandt werden. Dann gibt es noch die pneumatische Dichtheitsprüfung und die pneumatische Druckprüfung, welche jedoch nur bei sensiblen Systemen wie zum Beispiel Brandschutz-Sprinkleranlagen eingesetzt werden.
Wie lange dauert es?
Wie viel Zeit das ganze in Anspruch nimmt hängt ganz davon ab welche Vorbereitungen noch zu erledigen sind. Die eigentliche Druckprüfung dauert genauso wie auch die Dichtheitsprüfung ungefähr eine Stunde.
Was kostet mich die Druckprüfung?
Eine Pumpenzange gibt es zwischen CHF 8 und 20, ein ¾ Zoll Blindstopfen aus Zink kostet CHF 1 bis 2 und das Teflonband oder Hanf gibt es ab CHF 1,50. Der Gartenschlauch macht rund CHF 2,50 pro Meter und der dazugehörige Hahnanschluss in ¾ Zoll und die Schlauchschelle, zusammen um die CHF 7. Bei einem Installateur kostet eine Arbeitsstunde zwischen CHF 70 und 90.