Ein Bodenleger verlegt, repariert, reinigt und versiegelt Bodenbeläge. Dies können Teppich-, PVC-, Linoleum- und Korkböden, Fertigparkett, Laminat oder aber auch Spezialböden wie etwa für Klinken und Labore sein. Zu seinen Hauptaufgaben gehören die Kundenberatung, die Erstellung von Verlegeplänen, die Prüfung und Vorbereitung, sowie Konstruktion des geeigneten Unterbodens, das Zuschneiden und im Fall von elastischen Belägen das thermische Verschweissen der Platten und das Anbringen von Schalldämpfungen. Darüber hinaus übernimmt er die Entfernung der alten Beläge und kümmert sich um die umweltgerechte Entsorgung von Belägen und Materialresten. Dabei arbeitet der Bodenleger im Innenbereich. Er wird nicht nur in Privathaushalten oder Rohbauten, sondern auch in Werkstätten, Geschäftsräumen oder auch auf Messen eingesetzt.
Ein Bodenleger muss im ersten Schritt eine kompetente Kundenberatung liefern. Dazu muss er sich in Raumgestaltung, Stilrichtungen und Farbenlehre gut auskennen, um stets die passenden Lösungskonzepte unterbreiten zu können. Fast jeden Arbeitstag steht er vor neuen Herausforderungen. Unterschiedlichste Materialien und Einsatzorte verlangen Fachwissen über die Verlegung und die jeweiligen Produkteigenschaften, Geschick und Kraft. Er muss Raumpläne lesen können und fertigt oft auch selbst Skizzen an. Ein sauberes und genaues Arbeiten zählen hier zu den Grundvoraussetzungen.
Erforderlich sind:
Der Bodenleger arbeitet in Innenräumen. Zum Einsatz kommt er in Wohnungen und Häusern sowie in gewerblichen oder aber auch öffentlichen Gebäuden. So verlegt er beispielsweise auch Spezialböden in Werkstätten, Krankenhäusern oder Laboren oder kümmert sich um die geeigneten Beläge in Büros, Kaufhäusern oder auf Messen. Die Planungs- und Kalkulationsarbeit tätigt der Bodenleger in seinem Büro.
Die Lehre zum Bodenleger dauert in der Schweiz drei Jahre. Die praktische Ausbildung ist in einem Innendekorationsgeschäft oder einem Boden-/Parkettlegergeschäft. Berufsfachschule ist einmal in der Woche. Dort erwirbt der Lehrling die fachlichen Fähigkeiten sowohl für die vorbereitenden Arbeiten und der Planung als auch der Verleg- und Reparaturarbeiten. Er lernt über die unterschiedlichen Materialeigenschaften und den Umgang mit Geräten und Maschinen. Ferner erlangt er die berufsspezifischen Kenntnisse über Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Begleitend zur Lehre haben die Lehrlinge die Möglichkeit die Berufsmaturitätsschule zu besuchen. Die Berufsmaturität ermöglicht es ihnen, anschliessend an einer Fachhochschule den Bachelor of Arts (FH) in Innenarchitektur zu absolvieren.
Ohne begleitende Berufsmaturitätsschule sind später folgende Weiterbildungsmöglichkeiten möglich:
Sobald Sie in Ihrem Wohn- oder Geschäftsraum einen Boden belegen oder im Fall einer Renovation reparieren möchten, benötigen Sie einen Bodenleger. Gesucht werden diese vermehrt online. Finden Sie hier die neusten Bodenleger-Arbeiten auf Ofri: Bodenleger Jobs
Aktuell liegt hier nur ein Entwurf für den Gesamtarbeitsvertrag vor GAV für die Schweizerische Bodenbelagsbranche, der noch nicht allgemeinverbindlich ist. Darin sind die Mindestlöhne wie folgt definiert:
Berufserfahrung | Monatlicher Mindestlohn |
---|---|
Gelernte Boden-Parkettleger, (1 Fachrichtung) im 1., 2. und 3. Jahr nach der Grundbildung | CHF 3750.00 |
Gelernte Boden-Parkettleger, (1 Fachrichtung) mit 4 oder mehr Jahren nach der Grundbildung | CHF 4300.00 |
Gelernte Boden-Parkettleger (beide Fachrichtungen), 1., 2. und 3. Jahr nach der Grundbildung | CHF 4050.00 |
Gelernte Boden-Parkettleger (beide Fachrichtungen) mit 4 oder mehr Jahren nach der Grundbildung | CHF 4600.00 |
Chefbodenleger mit Fachausweis | CHF 5200.00 |
Angelerntes Montagepersoal ab 4 Jahren | CHF 3650.00 |
Bodenbelagsberater mit Fachausweis | CHF 5200.00 |
Quelle: Bodenleger Verdienst, Stand April 2017, Gesamtarbeitsvertrag (Entwurf) für die Schweizerische Bodenbelagsbranche (noch nicht allgemeinverbindlich)
Die Schweizer Bodenleger sind im Schweizerischen Parkettverband ISP organisiert:
Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkett-Industrie ISP
Winterhaldenstrasse 14A
3627 Heimberg
Tel.: +41 33 438 06 40
URL: www.parkett-verband.ch
E-Mail: [email protected]
Interview Labinot Vishaj von Unikat Bodenbeläge GmbH
Was sind die häufigsten Fragen Ihrer Kunden in diesem Bereich? Oder was sollten Kunden grundsätzlich wissen, wenn sie Bodenlegerarbeiten benötigen?
Das kommt ganz auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden an! Unsere Kunden können Eigentümer & Nutzer als auch Mieter wie auch Architekten, Planer, Generalunternehmer oder auch Betreiber (Verwalter) von Liegenschaften sein und entsprechend sind auch Ihre Bedürfnisse unterschiedlich. Beim Eigentümer zum Beispiel stehen unter anderem Wert-, Erhalt-, Steigerung, ein behagliches Wohnklima etc. im Vordergrund. Für das wohltuende Raumambiente wollen Mieter oft beim Einzug Veränderungen nach Ihren Wünschen umsetzen, sodass der Ursprungszustand bei einem allfälligen Auszug wiederhergestellt werden kann. Demgegenüber gibt es oft Schäden, welche vor Mitauszug behoben werden müssen.
Entsprechend leiten sich auch die Fragen ab:
- Eigentümer: Was kann mann da machen? Was empfehlen Sie uns? Wie lange benötigen Sie für die Ausführung?
- Mieter: „Zahlt das die Versicherung?“ Oder die klassische Frage bei beschädigten Parkett: „Muss die ganze Fläche geschliffen und oberflächenbehandelt werden. Oder kann man dies auch nur partiell ausführen.“?
- Betreiber / Generalunternehmen: Wie viele Leute beschäftigen Sie?
Und meine absolute Lieblingsfrage von allen ist: Wann können Sie mit der Ausführung beginnen?
Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Plattenleger mitbringen muss?
Ein Bodenleger sollte sowohl fachliche-, selbst-, als auch soziale Kompetenzen mitbringen.
Dazu gehören nebst den Hard fact Eigenschaften, wie zum Beispiel fachliche Kenntnisse (EFZ), Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc. ebenso die sogenannten Soft Skills dazu. Dies schliesst nebst einer selbstständigen Arbeitsweise, Teamfähigkeit, Interesse am Beruf, Umsicht, Vorsicht während der Ausführung aber auch eine entsprechende Kundenorientierung mit ein. Was auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden einzugehen, mitbeinhaltet.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf als Bodenleger besonders?
Die Wertschätzung, welche durch die sichtbaren Ergebnisse meiner Arbeit vom Kunden aus entgegenkommt. Dazu ist der Beruf sehr abwechslungsreich und hält einen körperlich fit.
Was war Ihr spannendstes Projekt? *Jedes Projekt hat seine jeweilige Spannung oder anders ausgedrückt, ist jedes unserer Projekte ein Unikat für sich.
Wird sich Ihr Beruf in der Zukunft verändern? Wenn ja, wie?
Ja, ganz sicher. So werden die Werkzeuge aber auch Arbeitsmethoden laufend verbessert und erleichtern dadurch die Arbeit des Bodenlegers. Des Weiteren wird insbesondere auch die digitale Welt im verstärktem Masse Einzug halten. Die Handwerkerplattform ofri.ch ist ein Beispiel für die zu erwartenden Veränderungen.
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