Spielen Sie mit dem Gedanken, Feinsteinzeugplatten selbst zu verlegen und so eine schöne Terrasse oder einen neuen Bodenbelag im Flur zu schaffen? Dann sind Sie hier genau richtig. Wir zeigen Ihnen Schritt-für-Schritt, wie das Verlegen von Feinsteinzeugplatten geht, was Sie beachten müssen und geben Tipps und Tricks von Profis an Sie weiter.
Gerne möchten wir Ihnen zu Beginn zunächst einen Einblick in das Thema Feinsteinzeug geben. Was ist das für ein Material? Welche Verlegearten gibt es? Was ist der Unterschied zwischen dem Verlegen Innen und Aussen? Und vieles mehr.
Als Feinsteinzeug werden Keramikfliesen bezeichnet, die nur in sehr geringen Mengen Wasser aufnehmen. In den meisten Fällen sind Feinsteinzeugplatten unglasiert, aber auch glasierte und polierte Platten sind im Handel erhältlich.
Feinsteinzeug hat den grossen Vorteil, dass es sehr vielseitig gestaltet werden kann. Es gibt zum Beispiel Feinsteinzeugplatten im Schiefer-, Holz-, Terracotta- oder Vintagelook. Auf diese Weise sind moderne Designs sehr gut umsetzbar. Die gewaltige Auswahl an Plattengrössen macht Ihr Projekt noch flexibler.
Die Vorteile von Feinsteinzeugplatten auf einen Blick:
Man darf allerdings auch nicht unerwähnt lassen, dass Feinsteinzeugplatten nicht preiswert sind. Dafür halten sie aber auch eine kleine Ewigkeit.
Die Wahl der geeigneten Verlegeart richtet sich nach den Voraussetzungen der Örtlichkeit. Wollen Sie die Feinsteinzeug Platten im Innen- oder Aussenbereich verlegen? Ist der Untergrund eben oder eher wellig? Ist eine Fussbodenheizung vorhanden? Wenn Sie die Feinsteinzeugplatten im Innenbereich zum Beispiel auf einem Estrich verlegen, reicht in der Regel das Dünnbettverfahren, da keine grösseren Unregelmässigkeiten der Unterlage oder der Platten ausgeglichen werden muss. Auch bei einer Fussbodenheizung ist dieses Verfahren die erste Wahl.
Bis auf den Polygonalverband können Sie jedes Verlegemuster mit Feinsteinzeugplatten realisieren. Durch die grosse Auswahl an Formaten sind Sie hier sehr flexibel. Wir empfehlen Ihnen, das gewählte Muster einmal in Teilen mit den Platten trocken auszulegen, um die Wirkung auf den Raum bzw. die Fläche besser abschätzen zu können.
In unserem Artikel zum Thema: Schieferplatten selbst verlegen: So gelingt es! sind die einzelnen Muster nochmals detailliert erläutert.
Im Aussenbereich müssen drei Aspekte zusätzlich beachtet werden:
Da es sehr viele Varianten und Einsatzgebiete gibt, wollen wir uns hier beispielhaft auf die Verlegung von Feinsteinzeugplatten im Innenbereich im Dünnbettverfahren beschränken.
Schritt | Massnahme |
---|---|
1 | Fläche ausmessen und ausreichende Menge Fliesen bestellen |
2 | Untergrund vorbereiten, ebnen und reinigen |
3 | Verlegemuster wählen und “trocken” ausprobieren |
4 | Feinsteinzeugplatten verlegen |
5 | Sockelleiste anbringen |
6 | Verfugen |
7 | Saubermachen und Abschlussarbeiten |
Schritt 1: Fläche ausmessen und ausreichende Menge Fliesen bestellen
Vermessen Sie die zu fliesende Fläche und berechnen Sie anschliessend die benötigte Menge an Fliesen.
Denken Sie an eine Reserve von 5 bis 10 Prozent und an passende Sockelfliesen. Falls es keine fertigen Sockelfliesen für die gewählten Feinsteinzeugplatten gibt, müssen Sie sich diese aus den Platten zurechtschneiden. Bedenken Sie das bei der Berechnung der Menge.
Schritt 2: Untergrund vorbereiten, ebnen und reinigen
Bevor Sie mit dem Verlegen beginnen können, müssen Sie sicherstellen, dass der Untergrund ohne Risse, sauber und eben ist. Dabei können allerdings feine Unebenheiten noch durch den Kleber ausgeglichen werden. Grössere Risse und Löcher müssen Sie mit Mörtel begradigen.
An der Wand entlang bringen Sie einen Randdämmstreifen an, so dass die Fliesen nicht direkt an die Wand stossen. Hier entsteht später die Dehnungsfuge aus Silikon.
Wenn eine grössere Fläche geebnet werden muss, bietet sich die Verwendung von selbstnivellierender Fliessspachtelmasse an.
Schritt 3: Verlegemuster wählen und “trocken” ausprobieren
Die verschiedenen Fliesen Verlegemuster können eine höchst unterschiedliche Wirkung auf einen Raum haben. Auch ob Sie das Muster gerade oder diagonal verlegen. Probieren Sie am besten erst einmal einige Muster ohne Kleber mit einer Reihe Fliesen aus.
Bei besonders grossen Flächen sollten auch zwischendrin Dehnungsfugen vorgesehen werden und müssen in diesem Schritt bereits einkalkuliert werden.
Schritt 4: Feinsteinzeugplatten verlegen
Nun beginnt das eigentliche Verlegen der Feinsteinzeugplatten. Starten Sie an einer geraden Wand. Vergewissern Sie sich, dass die gegenüberliegende Wand wirklich parallel verläuft, ansonsten passen Sie die Lage der Fliesen ein wenig an, so dass auf beiden Seiten am Ende der gleiche Winkel entsteht.
Arbeiten Sie sich von hinten in Richtung Tür vor. Bereiten Sie den Fliesenkleber nach Anleitung vor und bringen Sie ihn auf einer Fläche von einigen Platten mit einer Kammkelle auf und fangen Sie an, die Platten zu verlegen. Alternativ können Sie den Fliesenkleber auch auf die einzelnen Platten geben.
Denken Sie stets an die etwas breitere Randfuge (Dehnungsfuge) und legen Sie die Platte mit einer leichten Drehung in das Klebebett ein. Wenn die erste Reihe geschafft ist, wird es einfacher.
Müssen Feinsteinzeugplatten geschnitten werden, nutzen Sie für gerade Schnitte einen Fliesenschneider, für Ecken einen Winkelschleifer und für kleinere, unregelmässige Ausschnitte eine Kneifzange oder Fliesenlochzange.
Um die richtigen Abstände beizubehalten, verwenden Sie am besten einfache Fliesenkreuze aus dem Baumarkt.
Wollen Sie vielleicht doch lieber einen Fachbetrieb an der Stelle übernehmen lassen? Kein Problem. Unsere Ofri Handwerkerinnen unterbreiten Ihnen sicher gerne eine Offerte.
Schritt 5: Sockelleiste anbringen
Wenn Sie die Sockelfliesen selbst schneiden müssen, sollten Sie nur die beiden Aussenkanten der Fliese verwenden, damit sich an der Sichtkante immer ein sauberes Bild ergibt. Eine gute Breite der Sockelleiste liegt zwischen 5 und 10 Zentimeter.
Hierbei sollte der Fliesenkleber auf die Fliese und nicht auf den Untergrund angebracht werden. Auch hier ist ein ausreichender Abstand zum Boden wichtig, um eine saubere Dehnungsfuge einbringen zu können.
Schritt 6: Verfugen
Nachdem Sie die Fliesen gereinigt haben, können Sie die Fugenmasse anrühren und anschliessend mit einem Gummischieber diagonal zu den Fliesen in die Fugen einbringen.
Lassen Sie die Masse leicht antrocknen und wischen Sie dann die Überstände mit einem feuchten Schwamm ab.
Schritt 7: Saubermachen und Abschlussarbeiten
Reinigen Sie danach die Fliesen eingehend. Je gründlicher Sie dabei vorgehen, desto weniger Arbeit haben Sie später bei der Feinreinigung. Wenn dann noch eingetrocknete Kleber- und Fugenmassenreste entfernt werden müssen, ist der Aufwand viel grösser.
Mit Silikon verfugen Sie zuletzt die Dehnungsfugen und ziehen mit einem (mit etwas Spülmittel benetzten) Finger glatt ab.
Tipp Nr. 1
Kaufen Sie 5 bis 10 Prozent mehr Platten ein, als Sie berechnet haben. Einerseits haben Sie Verschnitt, andererseits kommt es bei gemusterten Platten öfter vor, dass die Anschlüssen nicht passen.
Tipp Nr. 2
Legen Sie sich alles Werkzeug und Material in Griffweite bereit. So geht das Verlegen viel flüssiger und schneller.
Tipp Nr. 3
Wenn Sie während des Arbeitens die Baustelle stets sauber halten, ersparen Sie sich viel Arbeit, eingetrockneten Kleber etc. am Ende mühsam entfernen zu müssen.
Sollten Sie sich die dargestellten Schritte doch selbst lieber nicht zutrauen wollen, stehen Ihnen die Ofri Handwerkerinnen mit ihrer Expertise gerne zur Seite.
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