Ein Kiesplatz ist schnell angelegt, sieht schick aus und passt in fast jeden Garten. Aber Vorsicht: Wer auf den richtigen Unterbau verzichtet, hat später mehr Ärger als Freude. In unserem grossen Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt einen stabilen, pflegeleichten und schönen Kiesplatz selbst anlegen – oder wann sich der Profi-Einsatz lohnt.
Wenn Ihnen das Folgende zusagt, ist das Ihr Zeichen, sich einen Kiesplatz anzulegen:
Tipp: Überlegen Sie sich schon bei der Planung, wie der Kiesplatz genutzt werden soll. Für eine Feuerstelle reicht ein einfacher Aufbau. Soll die Fläche hingegen begehbar oder sogar befahrbar sein, brauchen Sie einen tragfähigen Unterbau.
Ein Kiesplatz ist eine clevere Lösung für viele Gartenbereiche, aber nicht immer die beste. Er lohnt sich vor allem, wenn Sie eine pflegeleichte, natürliche Fläche gestalten möchten, die zugleich gut aussieht und funktional bleibt. Ideal ist er für Sitzplätze, Zierflächen, Feuerstellen oder Gartenwege, die wenig mechanischer Belastung ausgesetzt sind.
Weniger geeignet ist Kies jedoch dort, wo viel Bewegung oder hohe Belastung herrschen – etwa auf Parkplätzen mit regelmässigem Autoverkehr oder auf steilen Flächen, wo das Material leicht verrutscht. Auch für Kinderspielbereiche ist Kies nur bedingt tauglich: Er kann wegrutschen und ist barfuss unangenehm.
Unser Fazit: Wenn Sie mit Struktur, Farbe und Natur arbeiten möchten, ist Kies eine vielseitige und preiswerte Lösung. Für befahrbare Flächen oder stark beanspruchte Wege empfehlen wir jedoch Platten oder Asphalt.
Richtig geplant, wird ein Kiesplatz zum multifunktionalen Element in Ihrem Garten. Ob als gemütlicher Sitzplatz, als stilvolle Feuerstelle oder als pflegeleichter Vorgarten – Kies passt sich Ihren Wünschen an. Beliebte Einsatzbereiche für Kiesplätze sind:
Ein Kiesplatz als Sitzfläche ist eine elegante und funktionale Lösung. Besonders unter einem Sonnensegel oder einer Pergola entsteht so ein schattiger, gemütlicher Rückzugsort. Kies reflektiert kein Licht wie Beton und bleibt auch an heissen Tagen angenehm temperiert.
Für solche Flächen empfiehlt sich Splitt mit vier bis acht Millimeter Körnung, da er stabil liegt und beim Begehen kaum nachgibt. Damit Gartenmöbel sicher stehen, sollte der Unterbau eben und gut verdichtet sein.
Für eine Feuerstelle im Garten ist Kies die erste Wahl. Er ist nicht brennbar und verhindert, dass Funken umliegende Flächen beschädigen. Eine runde Form, kombiniert mit einem Feuerkorb und vielleicht ein paar Natursteinblöcken als Sitzgelegenheit, schafft ein echtes Highlight.
Zierkies in warmen Naturfarben bringt hier zusätzliche Atmosphäre. Auch in Kombination mit grobem Splitt wirkt der Bereich optisch spannend und bleibt funktional.
Kieswege sind besonders praktisch: Sie lassen sich rasch anlegen, leicht pflegen und bei Bedarf schnell zurückbauen. Splitt eignet sich hier besonders gut, da er trittsicher ist und sich nicht so leicht verschiebt wie Rundkies.
Je nach Design können Sie die Wege geradlinig, geschwungen oder in organischer Form gestalten. Wichtig: Eine stabile Randeinfassung sorgt dafür, dass der Kies nicht in Beete oder Rasen rollt.
Erfahren Sie mehr zu den Kosten für das Anlegen eines Gartenweges.
Kiesplatz anlegen mit Randeinfassung – das müssen Sie beachten
Eine stabile Randeinfassung ist unverzichtbar, damit sich die Kieselsteine nicht in Rasen oder Beete verirren. Ausserdem sorgt sie für klare Linien und ein sauberes Erscheinungsbild. Geeignete Materialien für die Einfassung:
- Metallkanten – besonders dezent und einfach zu verlegen
- Betonsteine – robust und langlebig
- Natursteinpflaster – ideal für mediterrane oder rustikale Gärten
- Klinkersteine – charmant und stabil, am besten in Magerbeton gesetzt
Der Vorgarten ist die Visitenkarte Ihres Hauses. Mit Zierkies, ein paar ausgewählten Pflanzen und klaren Linien entsteht eine pflegeleichte und moderne Fläche. Diese Gestaltung spart Wasser und Zeit und sieht zudem das ganze Jahr über aufgeräumt aus.
Achten Sie auf kontrastreiche Kiesfarben und kombinieren Sie verschiedene Kiessorten, um Struktur zu schaffen. Gerade bei schmalen Vorgärten wirkt eine einfache Kiesfläche mit einzelnen Gräsern oder Lavendel edel.
Kies erfüllt hier eine rein funktionale Aufgabe und das mit grossem Effekt. Als Untergrund für Hochbeete, Regentonnen oder Kompostanlagen verhindert er Staunässe und sorgt für eine gute Luftzirkulation.
Besonders bei Holzkonstruktionen beugt dies der Fäulnisbildung vor. Eine dünne Kiesschicht reicht aus, um die empfindlichen Bereiche trocken und stabil zu halten. Achten Sie dabei auf eine gleichmässige Verteilung und eine klare Abgrenzung zum Rasen.
Mit der richtigen Gestaltung wird Ihr Kiesplatz zum Blickfang. Wichtig dabei: Die Kombination aus verschiedenen Materialien, Farben und Ebenen. So bringen Sie Abwechslung und Stil in Ihr Projekt:
Kies muss nicht langweilig sein. Wer verschiedene Kiessorten mit unterschiedlichen Farben oder Korngrössen verwendet, kann gezielt Muster gestalten. Beliebt sind zum Beispiel Wellenlinien, geometrische Formen oder Kreise, die sich ideal für Rondelle oder Zierflächen eignen.
Solche Muster wirken besonders in grossen Kiesflächen und setzen gezielte Akzente, die dem Garten Charakter verleihen. Wichtig: Die Muster sollten vor dem Verlegen genau geplant und mit Schnur oder Schablonen markiert werden.
Kies ist in vielen natürlichen Farbtönen erhältlich, meist von hellgrau über beige bis anthrazit oder rotbraun. Wer helle, dunkle und rötliche Kiesel kombiniert, schafft lebendige Kontraste und optische Tiefe. Zierkies eignet sich dafür besonders gut, da er oft gereinigt und farblich einheitlich ist.
Eine harmonische Farbgestaltung können Sie erreichen, indem Sie sich an den Farben von Hausfassade oder Gartenelementen orientieren. Wichtig ist, keine zu grellen Farbtöne zu verwenden – Naturfarben wirken immer ruhiger und langlebiger.
Eine clevere Möglichkeit, Funktion und Gestaltung zu verbinden, ist die Kombination aus Kies und Platten. Beton- oder Natursteinplatten lassen sich als Trittpfade in die Kiesfläche integrieren. Das sorgt für sicheren Halt, erleichtert das Gehen und wirkt gleichzeitig sehr hochwertig.
Besonders schön wirkt diese Kombination bei Sitzplätzen oder Gartenwegen. Wichtig: Die Platten sollten stabil und plan in die Tragschicht eingebettet sein, damit sie sich nicht verschieben oder wackeln.
Kiesflächen wirken auf den ersten Blick kühl. Mit etwas Begrünung holen Sie Lebendigkeit zurück. Kübelpflanzen, Stauden oder Ziergräser eignen sich ideal, um einzelne Akzente zu setzen. Auch Lavendel, Rosmarin oder niedrige Bodendecker gedeihen gut zwischen Kiesbeeten.
Die Kombination aus steiniger Fläche und grünen Elementen wirkt ausgewogen und naturnah. Achten Sie auf einen guten Abstand zwischen Pflanze und Kies, damit die Wurzeln genug Luft bekommen.
Licht bringt Struktur, insbesondere in den Abendstunden. Mit Solarleuchten, LED-Spots oder eingelassenen Bodenstrahlern verleihen Sie dem Kiesplatz Atmosphäre. Die Beleuchtung sorgt neben mehr Sicherheit auch für die Akzentuierung von Mustern, Formen oder Pflanzen.
Setzen Sie gezielt einzelne Lichtquellen, um stimmungsvolle Zonen zu schaffen. Besonders schön wirken warmweisse Lichttöne, die den natürlichen Charakter des Kieses unterstreichen.
Unser Ratgeber zur Landschaftsgärtnerei ist der ideale Fundort für viele weitere Gestaltungsideen.
Nicht jeder Kies eignet sich gleich gut für einen stabilen und schönen Kiesplatz. Entscheidend sind vor allem die Körnung, die Form der Steine und der geplante Verwendungszweck. Hier ein Überblick über die besten Optionen.
Kiesart | Körnung | Vorteile | Nachteile | Einsatzbereiche |
---|---|---|---|---|
Splitt | 4–8 mm oder 5–11 mm | Verkeilt sich, trittfest, gut begehbar | – | Sitzplätze, Gartenwege, begehbare Flächen |
Rundkies | 6–8 mm oder gröber | Natürliches Aussehen, dekorativ | Gibt nach beim Gehen, weniger stabil | Zierflächen, Beete, Ergänzung zu Platten |
Zierkies | Verschiedene Farben/Formen | Optisch hochwertig, grosse Gestaltungsmöglichkeiten | Weniger stabil, meist rein dekorativ | Akzente setzen, oberste Schicht auf dekorativen Kiesplätzen |
Mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Material können Sie einen stabilen Kiesplatz problemlos selbst anlegen. Wichtig ist ein sauberer Unterbau und eine gleichmässige Verteilung des Kieses. So gehen Sie am besten vor:
Markieren Sie die gewünschte Fläche mit Holzpflöcken und einer Schnur. Heben Sie den Boden circa 20 bis 25 Zentimeter tief aus. Bei schwerem Boden empfehlen wir eine grössere Tiefe, um Staunässe zu vermeiden. Entfernen Sie Steine, Wurzeln und Unebenheiten sorgfältig.
Bringen Sie nun eine 10–15 Zentimeter dicke Schicht aus Schotter oder Mineralgemisch ein. Diese sorgt für eine stabile Basis. Verdichten Sie die Tragschicht mit einer Rüttelplatte, damit sie sich nicht mehr absetzt.
Tipp: Bei durchlässigem Boden können Sie mit weniger Schotter arbeiten. Wichtig ist, dass die Fläche eben und fest ist.
Auf die verdichtete Fläche kommt nun ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies. Es verhindert, dass sich Pflanzen durch den Kies drücken und dass der Kies sich mit dem Boden vermischt. Schneiden Sie das Vlies exakt zu und überlappen Sie die Bahnen leicht.
Bevor Sie den Kies einfüllen, setzen Sie die Randeinfassung. Verwenden Sie Beton- oder Natursteine, Metallkanten oder Klinker. Die Einfassung sorgt dafür, dass der Kies nicht in angrenzende Flächen rollt. Achten Sie auf eine stabile Verankerung, idealerweise mit Magerbeton oder Erdankern.
Jetzt können Sie den Kies oder Splitt circa 5–8 cm hoch auf dem Vlies verteilen. Nutzen Sie eine Harke, um die Schicht gleichmässig zu glätten. Für eine besonders saubere Oberfläche können Sie die Fläche zum Schluss nochmals leicht abziehen und optional nachverdichten.
Tipp: Mischen Sie etwas Zierkies in den oberen Bereich. Das verleiht Ihrem Kiesplatz eine besonders hochwertige Optik.
Die Kosten für einen Kiesplatz schwanken stark, je nach Grösse der Fläche, Materialwahl und Bodenverhältnissen. In der Schweiz bewegen sich die Gesamtkosten zwischen rund CHF 3’500.- und CHF 13’000.-. Zwei Hauptfaktoren bestimmen dabei den Preis: Aushub und Schichtaufbau.
Für den Aushub müssen Sie mit CHF 25.- bis CHF 55.- pro Kubikmeter rechnen. Hinzu kommen nochmals CHF 55.- bis 65.- pro Kubikmeter für die Entsorgung des Aushubs. Entscheidend ist, ob Sie das Material selbst abfahren oder eine Firma beauftragen.
Der Schichtaufbau – also das Einbringen und Verdichten von Schotter, Kies und eventuell Zierkies – kostet zwischen CHF 150.- und CHF 250.- pro Kubikmeter. Hochwertiger Zierkies erhöht den Preis zusätzlich, ist aber auch optisch ein echter Gewinn.
Selbst anlegen? Das geht, spart aber weniger als viele denken.
Werkzeuge wie Rüttelplatte oder Bagger müssen meist gemietet werden. Hinzu kommen Transportkosten und der zeitliche Aufwand. Wer keine Erfahrung mit Erdarbeiten hat, riskiert zudem Fehler beim Unterbau.
Unser Tipp: Lassen Sie sich Offerten von Fachbetrieben machen. Auf ofri.ch holen Sie bequem mehrere Angebote ein und finden den passenden Anbieter – ohne grossen Aufwand.
Kies muss nicht karg wirken – ganz im Gegenteil. Mit der richtigen Bepflanzung holen Sie sich Farbe, Struktur und Leben aus Ihrer Kiesfläche. Besonders gut eignen sich Pflanzen, die Trockenheit lieben und mit wenig Erde auskommen. Dazu gehören:
Pflanzen Sie entweder in Kübeln oder direkt durch Öffnungen im Unkrautvlies. Wichtig ist, dass rund um die Pflanzen etwas Platz zum Atmen bleibt. Der Kies darf also nicht bis an den Stamm reichen. So entsteht ein Gartenbild, das modern wirkt, aber trotzdem lebendig bleibt.
Unser grosser Ratgeber zum Thema Gartenbefplanzung gibt Ihnen sicherlich tolle weitere Inspiration.
Ein Kiesplatz ist pflegeleicht, aber nicht wartungsfrei. Entfernen Sie regelmässig Laub, Blüten und Äste – am besten mit einem Laubbläser oder per Hand. In schattigen Bereichen kann sich Moos bilden. In diesem Fall hilft es, den Kies durchzusieben und zu reinigen. Alle paar Jahre sollte der Kies leicht aufgefüllt werden, um Unebenheiten auszugleichen.
Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Fläche und 5 Zentimeter Schichtdicke benötigen Sie rund 75–100 Kilogram Kies. Für eine optimale Abdeckung empfiehlt es sich, die Menge um etwa 10 Prozent zu erhöhen.
Besser nicht. Nasser Boden lässt sich schlecht verdichten und das Unkrautvlies verrutscht leichter. Ideal sind trockene, frostfreie Tage im Frühling oder Herbst.
Eine saubere Randeinfassung verhindert, dass der Kies in angrenzende Flächen rollt. Besonders effektiv sind Metallkanten oder fest gesetzte Randsteine aus Beton oder Naturstein.
Ein gut angelegter Kiesplatz mit solidem Unterbau hält viele Jahre. Kleinere Nachbesserungen wie das Auffüllen von Kies oder Entfernen von Unkraut sind jedoch regelmässig nötig.
In den meisten Fällen nicht – aber es kommt auf die Gemeindeordnung an. Wer einen grösseren Kiesplatz oder eine befahrbare Fläche plant, sollte sicherheitshalber bei der Gemeinde nachfragen.
Das Thema Nachhaltigkeit geht uns alle an – davon zumindest ist Oliver, der bereits ein Buch zu dem Thema veröffentlicht hat, fest überzeugt. Es geht nicht darum, sich vollkommen einzuschränken, es geht vielmehr darum, alles bewusster und in Massen zu tun. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, die Welt für unsere Nachkommen lebenswert zu erhalten.
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