Die Sole-Wasser-Wärmepumpe stellt eine effiziente und verlässliche Heizlösung dar. Dieser Ratgeber vermittelt alles Wichtige über Erdwärmepumpen, von der Funktionsweise über Planung und Einsatzbereiche bis hin zu Kosten und Förderungen. So können Sie besser einschätzen, ob dieses Heizsystem für Ihr Haus geeignet ist.

Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die relativ konstante Temperatur des Erdreichs, um Gebäude zu heizen – und je nach System auch zu kühlen. Eine Sole-Lösung (Wasser-Glykol-Gemisch) fliesst durch unterirdische Rohre, nimmt Erdwärme auf und gibt diese an das Heizsystem ab. Ein Kältekreislauf mit Kompressor macht diese Energie nutzbar.
Das Grundprinzip einer Erdwärmepumpe:
Wichtige Komponenten im Wärmepumpensystem:

Drei Punkte sind entscheidend für die hohe Effizienz:
Erdwärmepumpe ist nicht gleich Erdwärmepumpe. Je nach Grundstück, Platzverhältnissen und Bodenverhältnissen kommen verschiedene Systeme zum Einsatz. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Art des Erdwärmetauschers:
Hier werden Erdsonden vertikal in den Boden eingebracht. Durch diese Sonden fliesst die Sole-Lösung.
Diese Variante:
Die exakte Bohrtiefe hängt unter anderem ab von:
Aufgrund der Tiefenbohrungen sind die Installationskosten höher. Zusätzlich müssen Sonden fachgerecht eingebaut und teilweise mit Spezialmaterial umhüllt werden, was die Kosten weiter erhöht.
Kurzüberblick Erdsonde:
| Vorteil | Nachteil |
|---|---|
| sehr hohe Effizienz | hohe Installationskosten |
| geringer Platzbedarf an der Oberfläche | kantonale Bewilligung nötig |
Bei Flächenkollektoren fliesst die Sole durch horizontale Rohre knapp unter der Erdoberfläche.
In der Praxis gilt als Faustregel: Es wird etwa die 1,5- bis 2-fache Fläche der beheizten Wohnfläche im Garten benötigt. Bei 200 Quadratmeter Wohnraum sind also ungefähr 300 bis 400 Quadratmeter freie Gartenfläche sinnvoll.
Wichtig:
Kurzüberblick Flächenkollektor:
| Vorteil | Nachteil |
|---|---|
| geringere Installationskosten als Erdsonde | benötigt viel unbebaute Gartenfläche |
| keine Tiefenbohrung nötig | Effizienz kann bei starkem Frost absinken |
Hier werden spiralförmige Rohre (Erdwärmekörbe) oder Ringgrabenkollektoren in geringer Tiefe verlegt, meist rund um das Gebäude.
Durch die geringere Tiefe können gewisse Erdarbeiten je nach Situation auch mit Eigenleistung unterstützt werden.
Kurzüberblick Erdwärmekorb / Grabenkollektor:
| Vorteil | Nachteil |
|---|---|
| platzsparender als Flächenkollektoren | geringere Effizienz als tiefe Sonden |
| weniger aufwendige Erdarbeiten als bei Erdsonden | Einfluss von Frost und Bodenverhältnissen stärker spürbar |
| Art der Erdwärmepumpe | Platzbedarf | Effizienz | Installationskosten |
|---|---|---|---|
| mit Sonde | gering | hoch | hoch |
| mit Flächenkollektor | hoch | mittel | mittel |
| mit Erdwärmekorb/Graben | mittel | eher niedrig | eher niedrig |
Je nach Wärmebedarf, Grundstücksgrösse und Bodenbeschaffenheit empfiehlt sich ein anderer Typ. Fachpersonen können anhand von Bodengutachten und Heizlastberechnung die passende Variante vorschlagen.
Wie bei jeder Heiztechnologie gibt es auch bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe klare Stärken und Punkte, die vor der Entscheidung sorgfältig abgewogen werden sollten.
Hohe Energieeffizienz:
Nutzung der konstanten Erdtemperatur sorgt für hohe Jahresarbeitszahlen.
Umweltfreundlich:
Tiefere CO₂-Emissionen im Vergleich zu fossilen Heizsystemen, insbesondere bei Ökostrom.
Heizen und Kühlen:
Kann je nach System auch zur Kühlung («passive Kühlung») eingesetzt werden.
Wartungsarm:
Wenige bewegliche Teile im Vergleich zu Verbrennungsanlagen.
Langlebig:
Lebensdauer der Wärmepumpe selbst oft bis zu 20 bis 25 Jahre, Erdsonden deutlich länger.
Hohe Anfangsinvestition:
Insbesondere Tiefenbohrungen für Erdsonden sind kostenintensiv.
Bewilligungen:
Häufig sind kantonale und kommunale Genehmigungen erforderlich (vor allem für Bohrungen).
Platzbedarf:
Flächen- und Grabenkollektoren benötigen je nach System viel Gartenfläche. Mindestabstände zu Grundstücksgrenzen und anderen Bohrungen müssen eingehalten werden.
Strombedarf:
Trotz hoher Effizienz wird weiterhin Strom benötigt; die Betriebskosten hängen somit auch von den Strompreisen ab.
Die Entscheidung für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ist der erste Schritt. Entscheidend für Effizienz, Kosten und Förderfähigkeit ist eine saubere Planung.
Zuerst muss der Wärmebedarf des Gebäudes ermittelt werden. Das erfolgt idealerweise über:
Dabei fliessen unter anderem ein:
Beispiel-Berechnung:
Raumvolumen:
150 m² × 2,5 m = 375 m³
Heizlast pro m³ (gut isoliert):
circa 25–30 W/m³ → z.B. 27,5 W/m³
Gesamtheizlast:
375 m³ × 27,5 W/m³ ≈ 10’312,5 W → rund 10,3 kW
Ergebnis:
Für dieses Beispielhaus wäre eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit etwa 10 Kilowatt Heizleistung geeignet (Detailauslegung durch Fachperson).
Anschliessend wird geprüft, welches Erdsonden- oder Kollektorsystem möglich ist.
Wichtige Schritte:
Bodengutachten:
Bestimmung der Bodenart und Wärmeleitfähigkeit (zum Beispiel Fels, Sand, Lehm).
Platzbedarf:
Reicht der Garten für Flächenkollektoren oder Grabenkollektoren?
Ist eine Erdsondenbohrung realistisch (Zugänglichkeit, Abstandsvorschriften, Schutzgebiete)?
Mindestabstände:
Einhaltung von Abständen zu Gebäuden, Grundstücksgrenzen und anderen Bohrungen.
Zugänglichkeit:
Maschinen für Bohrung oder Aushub müssen zum Standort gelangen können.
Für Erdsonden und teilweise auch für andere Systeme sind Bewilligungen notwendig.
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe sollte immer von qualifizierten Fachbetrieben geplant und ausgelegt werden.
Empfehlung:
Über Ofri können Sie:

Die Installation umfasst unter anderem:
Sie sollte vollständig von einer Fachfirma durchgeführt werden. Nach Abschluss empfiehlt sich eine Abnahme und Funktionskontrolle.
Nach der Installation:
Regelmässige Wartung sichert:
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist ein Multitalent – sie kann mehr als nur Heizen.
Typische Einsatzbereiche:
Im Sommer kann die Wärmepumpe je nach Ausführung zur Kühlung genutzt werden:
Das Ergebnis: angenehme Raumtemperaturen ohne klassische Klimaanlage.
Die Wärmepumpe kann:
Sole-Wasser-Wärmepumpen arbeiten besonders effizient in Kombination mit:
Damit lassen sich niedrige Vorlauftemperaturen und hohe Effizienzwerte erreichen.

Die Gesamtkosten setzen sich aus drei Blöcken zusammen:
Dazu zählen:
Richtwerte:
Bei Altbauten können zusätzliche Kosten für spezielle Rohrverlegungen entstehen (zum Beispiel beim Ersatz einer alten Öl- oder Gasheizung).
Faustregel Erschliessung:
circa CHF 7’000–25’000.–, je nach System und Grundstück.
Die Anschaffungskosten für eine Erdwärmepumpe liegen in vielen Fällen bei:
Gesamtanschaffung (ohne Erschliessung):
circa CHF 15’000–25’000.–
Beispielrechnung Betriebskosten:
→ 5’000 kWh × CHF 0.32 ≈ CHF 1’600.– pro Jahr Betriebskosten für Heizen (ohne Grundgebühren, Netzkosten et cetera)
| Kostenart | Durchschnittliche Kosten |
|---|---|
| Erschliessung | etwa CHF 7’000–25’000.– |
| Anschaffung | etwa CHF 15’000–25’000.– |
| Betrieb & Wartung | etwa CHF 2’000–2’500.– pro Jahr |
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist damit eine spürbare Investition, kann sich aber langfristig durch tiefere Heizkosten und Förderbeiträge rechnen.
Die hohen Anfangsinvestitionen lassen sich durch Förderprogramme spürbar reduzieren.
Mögliche Quellen:
Kantonale Förderprogramme / Gebäudeprogramm:
Beiträge beim Ersatz einer fossilen Heizung durch eine Wärmepumpe. Höhe und Bedingungen unterscheiden sich je nach Kanton.
Steuerliche Abzüge:
In vielen Kantonen können Investitionen in energetische Sanierungen (zum Beispiel Wärmepumpen) vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.
Energieversorger:
Teilweise bieten lokale Energieversorger zusätzliche Förderungen, Boni oder vergünstigte Tarife.
Konkrete Informationen bieten:
Wer den Ersatz seiner alten Heizung plant, sollte frühzeitig Offerten einholen und verschiedene Systeme vergleichen (zum Beispiel Sole-Wasser-Wärmepumpe, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Pellets, Fernwärme).
Über Ofri können Sie:
So fällt es leichter, die passende Lösung für Haus, Budget und Umweltziele zu finden.
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist eine zukunftsfähige, nachhaltige Lösung für Raumheizung, Warmwasser und je nach System auch Kühlung. Sie ist:
Wer langfristig plant, Wert auf Klimaschutz legt und über ein passendes Grundstück verfügt, für den kann eine Erdwärmepumpe eine sehr attraktive Option sein.
Wichtig ist:









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