Wissenswertes zur Fassadendämmung
Wer langfristig seinen Heizenergieverbrauch senken und damit eine Menge Geld sparen möchte, sollte sich überlegen, seine Fassade dämmen zu lassen. Bei nicht gedämmten alten Gebäuden können die Einsparungen bis zu 21 Prozent ausmachen.
Leider kommt nicht für jedes Gebäude dieselbe Wärmedämmung infrage. Beispielsweise darf bei denkmalgeschützten Gebäuden nichts an der Fassade verändert werden. Eine dezentrale Lüftungsanlage kann unter Umständen hier die Lösung sein.
Kommen beim Dämmen einer Fassade Risiken auf?
Die Wandatmung wird behindert, sie ist umweltschädlich und erhöht die Brandgefahr? Diese Vorurteile sind Ihnen sicher schon begegnet. Leider sind in der Praxis viele Irrtümer verbreitet, die EigentümerInnen verunsichern. Und das trotz wissenschaftlich eindeutiger Sachlage bei der Fassadendämmung.
Gut gedämmte Wände geben bis zu fünfzehn Mal weniger Wärme ab als nicht gedämmte. Es können bis zu 80 Prozent des Heizenergiebedarfs eingespart werden, wenn Sie neben der Fassade auch den Keller sowie das Dach dämmen und zudem die Fenster erneuern lassen. In Zeiten explodierender Energiepreise lohnt sich das bei ziemlich vielen Immobilien!
Irrtümer: Dämmstoffe sind teuer und schädlich
Dämmstoffe gelten in vieler Munde als leicht entflammbar und werden als gefährlich dargestellt. Jedoch führt kein zugelassener Dämmstoff zu einer erhöhten Brandgefahr. Die Materialien sind sogar als «schwer entflammbar» und als «nicht brennbar» eingestuft.
Ausserdem wird gemutmasst, dass Dämmstoffe der Gesundheit und der Umwelt schaden. Dabei gelangen keine der verarbeiteten Materialien in das Hausinnere oder treten nach aussen, weshalb eine Schädigung durch Staub, Fasern und Zusatzstoffen ausgeschlossen ist.
Alle Dämmstoffe lassen sich zudem zurückbauen und wiederverwerten. Denn Dämmstoff gilt nicht als Sondermüll und der Energieaufwand bei der Herstellung dieses Materials amortisiert sich durch die Energieersparnis nach nur wenigen Monaten.
Die Sorge einer unwirtschaftlichen Investition ist bei einer professionellen Fassadendämmung durch den Fachmann nicht begründet. Besonders wenn das Gebäude sowieso einen neuen Anstrich benötigt, sollten Sie überlegen, den Schritt der Dämmung gleich mitzugehen. Die Ersparnisse, die sich sofort einstellen, lösen die Investition spätestens nach zwei Jahren aus. Ausserdem wird die Fassadendämmung oft grosszügig vom Staat gefördert.
Die verschiedenen Optionen der Fassadendämmung
Wer nachträglich eine Fassade isolieren möchte, hat dafür verschiedene Systeme zur Auswahl. Isoliert werden kann mit einer Aussen, einer Kern- oder einer Innendämmung.
Wer sich nicht sicher ist, welche Variante die richtige für das eigene Gebäude ist, sollte einen Fachmann zurate ziehen. Diesen finden Sie auf Ofri – dafür einfach Ihren Auftrag auf unserer Plattform hochladen. Die Betriebe melden sich im Anschluss mit Offerten bei Ihnen.
Der Name ist bei der Kerndämmung Programm. Denn es wird tatsächlich der Kern einer Hauswand gedämmt. Allerdings kann diese Art nur bei Häusern angewendet werden, die eine zweischalige Aussenmauer haben. Innen eine Verblendschale und aussen ein Verblendmauerwerk.
Gebäude, die bereits ein gewisses Alter erreicht haben, weisen zumeist viele ungedämmte Hohlräume auf. Deshalb geht hier viel Wärme über die Fassade verloren. Zusätzlich strahlen die kühlen Aussenwände Kälte nach innen, weshalb unsanierte Altbauten sehr viel Energie verschwenden. Damit die Assendämmung in das Mauerwerk gebracht werden kann, müssen bei dem Altbau mehrere kleine Löcher in die Fassade gebohrt werden. Anschliessend wird über einen Schlauch das Dämmmaterial in die Hohlräume gebracht.
Beim Neubau können Dämmmatten verwendet werden, um den Zwischenraum zu füllen. Hier ist die Aussenwand mit hinterlüfteten Vormauerschalen versehen. Wenn das Dämmmaterial in die Hohlräume gefüllt wird, werden sämtliche Löcher mit an die Fassade angepassten Mörtel verschlossen. Das Einblasverfahren ist wohl die einfachste und günstigste Methode, um eine Fassade nachträglich zu dämmen.
Die zwei Varianten auf einen Blick
- Das Einblasverfahren: Bei einer zweischaligen Aussenmauer wird der Dämmstoff über einen Schlauch in die Hohlräume eingeblasen.
- Die Matten: Bei Neubauten werden vor dem Verklinkern oder der anderweitigen Verkleidung Dämmmatte an der Aussenwand angebracht.
Aussendämmung einer Fassade
Der Begriff Aussendämmung beschreibt zunächst grundsätzlich sämtliche Methoden, die zur Dämmung von aussen an das Haus angebracht werden. Hierzu zählt nicht nur die Dämmung der Fassade, sondern auch die des Daches.
Soll ein Haus ausreichend energieeffizient gemacht werden, sollte eine verwendete Dämmstärke von 14 bis 25 Zentimeter ausreichen (je nach Material und Bausubstanz). Da die Preise der Dämmmaterialien die Gesamtkosten nur unwesentlich beeinflussen, lohnt sich eine grosszügige Dämmung immer.
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Eine beliebte Lösung. Das Wärmedämmverbundsystem wird auch Kompaktfassade genannt. Es handelt sich dabei wohl um die gängigste Wärmedämmung für Gebäude, bei denen keine Einblasdämmung möglich ist. Damit sind Häuser mit einer einschaligen Aussenwand gemeint.
Für denkmalgeschützte Gebäude und Häuser, an dessen Fassaden Ornamente angebracht sind, kommt ein Wärmeverbundsystem nicht infrage. Hier sollten Sie sich für eine Einblasdämmung oder Innendämmung entscheiden.
Ein WDVS besteht aus Dämmlamellen oder -platten, die mit einem Schienensystem auf die alte Fassade gebracht oder mit einem speziellen Zementkleber aufgeklebt werden. Je nachdem in welcher Region sich das Gebäude befindet, müssen Dübel zur Befestigung an der Wand verwendet werden. Da es gilt Wärmebrücken zu minimieren, sind die speziellen WDVS-Dübel aus Kunststoff gefertigt.
Wenn die Wärmedämmung angebracht ist, wird eine sogenannte Armierungsschicht aufgetragen. Bestehen tut diese aus einem speziellen Gewebe, Kantenschienen und Mörtel. Diese dient als Unterschicht für den eigentlichen Aussenputz.
Sinnvoll ist es, einen speziellen Wärmedämmputz zu verwenden, denn dadurch kann die Gefahr, dass Feuchtigkeit eindringen kann, noch einmal erheblich verringert werden.
Hinterlüftete Vorhangfassade (mit Dämmung)
Hier wird eine neue Fassade mit Dämmung an der Aussenwand des Hauses angebracht. Genau wie bei einem Wärmeverbundsystem wird die Dämmung auf der alten Fassade verklebt. Die neue Fassade wird jedoch mit einem Abstand von circa 3.5 bis 5 Zentimeter zur Wärmedämmung mit einem Gerüst-System errichtet.
Zumeist werden als Dämmstoff Mineralwolle und Holzfaser verwendet. Zellulose kommt als günstigste Variante auch infrage. Die Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten kennt keine Grenzen.
Aussendämmung einer Fassade vs. Innendämmung
Als Erstes müssen Sie sich entscheiden, ob Sie ihre Fassade von innen oder von aussen dämmen lassen möchten. Die Dämmung von innen ist oft die günstigere Variante, doch ist diese häufig weniger effektiv und zum Nachteil für die Luftzirkulation.
Deshalb sollten Sie eine Fassaden-Innendämmung nur dann in Erwägung ziehen, wenn das zu sanierende Gebäude denkmalgeschützt ist oder ansonsten eine besonders schöne Altbaufassade zerstört würde.
Diese Vorbereitungen gilt es vor dem Dämmen der Fassade zu treffen
Das gründliche Reinigen des Untergrunds ist der erste Schritt, der getan werden muss, bevor Sie mit dem Dämmen beginnen können. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Fassade staub- und schmutzfrei ist.
Auch Öl- und Fettrückstände müssen unbedingt entfernt werden. Ausserdem darf die Fassade nicht feucht sein. Weswegen bei Frost grundsätzlich nicht gedämmt werden sollte. Wenn nämlich Feuchtigkeit bei der Dämmung eingeschlossen wird, beschädigt diese die Fassade sowie die Dämmung.
Was Sie zum Dämmen einer Fassade benötigen?
Hier schon mal der erste gute Grund, wieso Sie einen Fachbetrieb mit dem Dämmen Ihrer Fassade beauftragen sollten: Die ellenlange Liste an Material und Werkzeug, die für die Arbeiten benötigt werden. Es folgt eine kleine Aufzählung der benötigten Utensilien.
Werkzeug
- Hammer
- Quast
- Bohrmaschine
- Wasserwaage
- Glättekelle
- Säge
- Reibebrett
- Dübel
Material
- Dämmstoff
- Wärmeschutzsystem
- Isolierband
- Grundierung
- Dichtband
- Putz
- Spachtel
Warum Sie die Fassadendämmung einem Profi überlassen sollten
Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, eine Fassade zu dämmen. Handwerkliches Können und Fachwissen ist gefragt. Deshalb sind Sie mit einem Fachmann gut beraten, der die genaue Planung übernimmt.
Es müssen mehrere Aspekte berücksichtigt werden, denn das Dämmen hat Einfluss auf die Luftzirkulation im Gebäude. Wenn Sie eine Dämmung unsachgemäss montieren, kann dies schnell zu unbemerkter Schimmelbildung führen, der im schlimmsten Fall gesundheitsschädlich ist. Deshalb sollten Sie kein unnötiges Risiko eingehen und Ihre Fassade von einer Fachfirma dämmen lassen.
Fachbetriebe finden Sie auf Ofri. Dafür können Sie hier kostenlos einen Auftrag einstellen. Im Anschluss erhalten Sie unverbindliche Offerten aus Ihrer Umgebung.
Wie viel Zeit nimmt das Dämmen einer Fassade in Anspruch?
Dies ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Aussendämmung ist selten an nur einem Tag zu erledigen, da diese sehr aufwendig ist und oft auch Bodenaushebungen vorgenommen werden müssen.
Auch die Höhe des Gebäudes spielt eine entscheidende Rolle. Je mehr Stockwerke gedämmt werden müssen, desto länger dauern die Arbeiten. Wenn Sie die Angelegenheit so schnell wie möglich erledigt haben wollen, empfiehlt sich die Beauftragung eines Profis.
Der Energieausweis
Dieses Dokument ist äusserst wichtig, sollten Sie einmal planen, Ihr Gebäude zu veräussern. Wenn auf diesem Dokument alle Daten stimmig sind, ist die Chance, eine Immobilie profitabel zu verkaufen, gleich um einiges höher.
In diesem Dokument sind Daten der Energieeffizienz und die anfallenden Kosten aufgelistet. Seit 2009 ist der Energieausweis Pflicht und muss jedem Miet- und Kaufangebot für Wohngebäude beigefügt werden.
Für zukünftige Mieter oder Käufer ist es natürlich sehr attraktiv, wenn der Energieverbrauch des Wohngebäudes so gering wie möglich ist. Ungedämmte Altbauten lassen sich nicht ohne Grund schlechter vermitteln.
Deshalb lohnt sich auch für Investoren die Überlegung, ob die Fassaden der erworbenen Gebäude nachträglich saniert werden sollten.