Dachbegrünungen sehen nicht nur gut aus, sie sind auch gut für die Umwelt, das Gebäude und den Geldbeutel. Vorteile und Tipps im Überblick.
Tatsächlich ist die Liste der Vorteile von Dachbegrünungen so lang, dass Kantone und Kommunen sie fördern und teilweise sogar vorschreiben. Zum Beispiel ordnet die Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich (BZO) seit 1991 an, dass neue Flachdächer grundsätzlich zu begrünen sind. Sofern es zweckmässig und technisch sowie wirtschaftlich zumutbar ist und die Flächen nicht als Terrasse dienen, müssen Hausbesitzer ihr Dach begrünen lassen.
Nicht nur Menschen finden begrünte Dächer schön, auch Wildbienen, Käfer, Schmetterlinge und Co. fühlen sich zwischen den Pflanzen pudelwohl. Und wo Insekten sind, sind auch Vögel nicht weit. So sorgt die Dachbegrünung für mehr Biodiversität. Je nachdem, ob das Dach begehbar ist und Sie einen Teil als Terrasse nutzen, schafft sich auch der Mensch eine zusätzliche grüne Oase.
Eine sachgerechte Dachbegrünung speichert 50 bis 90 Prozent der Niederschläge. Wurzeln, Blätter und Erdreich funktionieren wie ein natürlicher Schwamm und entlasten besonders bei Starkregen die Kanalisation und Abflüsse.
Im Anschluss lässt die Dachbegrünung das Wasser auf natürliche Weise und in aller Seelenruhe wieder verdunsten. Das wiederum kühlt die Luft und sorgt vor allem im Sommer für ein angenehmeres Mikroklima.
Hagel, Schnee, die UV-Strahlung der brennenden Sommersonne oder starke Temperaturdifferenzen im Frühling und Herbst fordern die Dachhaut heraus und lassen sie schneller altern. Die verschiedenen Schichten einer Dachbegrünung verlängern die Lebenszeit der Dachabdichtung und -dämmung, weil sie vor Witterungseinflüssen schützen. Die natürlichen Materialien bilden ausserdem eine eigene Dämmschicht, die auch die Energiebilanz und den Schallschutz des Gebäudes verbessert.
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Die natürliche Dämmung eines begrünten Daches gleicht auch das Klima der darunterliegenden Räume aus. So bleiben Gartenhäuser, Garagen und Schlafzimmer unter Flachdächern im Sommer kühler und im Winter wärmer.
Hinzu kommt der vorab erwähnte Verdunstungseffekt nach Niederschlägen, der die Umgebung zusätzlich kühlt. Und damit nicht genug: Die Pflanzen auf dem Dach produzieren schliesslich auch Sauerstoff und verbessern dadurch die Luftqualität.
Die Vegetations- und Substratschichten filtern ausserdem Staub- und andere Partikel sowie Schadstoffe aus der Luft und dem Regenwasser. Das funktioniert so gut, dass Sie abfliessendes Regenwasser ohne weiteres sammeln und zum Beispiel zum Giessen in trockeneren Zeiten oder in anderen Teilen des Hauses und Gartens verwenden können.
Schluss mit dem Grau in Grau von Flachdächern aus Kies oder Beton und eintönigem Ziegelrot! Dachbegrünungen zaubern ästhetische Farbtupfer auf Häuser und in Städte. Schon rein optisch sorgen sie so für mehr Lebensqualität und schaffen einen harmonischen Übergang von Gebäuden und Gemeinden und der Landschaft, die sie umgibt. Auf einem einzelnen Flachdach können Duzende verschiedene Pflanzenarten zu Hause sein.
Wer ein Gebäude mit begrüntem Dach bewohnt, spart langfristig: Wie bereits erwähnt, senkt die natürliche Dämmung die Heiz- und – falls vorhanden – Kühlungskosten. Hinzu kommt, dass zum Beispiel klassisch bekieste Flachdächer, wie sie bei Garagen gern zum Einsatz kommen, üblicherweise eine Lebensdauer von 15-25 Jahren haben, Gründächer bleiben etwa doppelt so lange in Schuss.
Da die Dachbegrünung aber für einen nachhaltigen Schutz der Dachhaut sorgt, verhindert sie eine verfrühte Rissbildung und undichte Stellen in der Dämmung. Das Fraunhofer Institut schätzt die Lebensdauer von Gründächern auf etwa 40 Jahre. Hausbesitzer können bei dieser Variante also einiges an Wartungs- und Sanierungskosten sparen.
Kosten für die Dachbegrünung: Eine einfache Dachbegrünung kostet um die CHF 40.- pro Quadratmeter und somit etwa doppelt so viel wie ein Kiesdach. Da die Kosten einer Flachdachsanierung aber mit CHF 65.- bis CHF 85.- zu Buche schlagen, rechnet sich die Anfangsinvestition für ein begrüntes Dach spätestens, wenn die erste Sanierung des bekiesten Flachdachs anstehen würde.
Die Entscheidung ist gefällt – Sie wollen Ihr Dach bepflanzen lassen. Aber bei welchen Dächern geht das überhaupt und was ist dabei zu beachten? Im Folgenden haben wir die wichtigsten Tipps für Dachbegrünungen gesammelt.
Ja, Flachdächer sind die absoluten Klassiker für eine Dachbegrünung. Doch auch Schrägdächer mit einer Neigung bis 45 Grad lassen sich bepflanzen. Unabhängig von der Art des Daches, sollten Sie zunächst einen Profi konsultieren. Denn ob sich Ihr Dach eher für Bodendecker oder doch für ganze Bäume eignet, hängt in erster Linie von seiner Tragfähigkeit ab. Lassen Sie die Statik des Gebäudes und mögliche Dachlast also vor der Begrünung von einem Statiker, Architekten oder Dachdecker prüfen.
Hier Dachdecker finden und Dachstatik prüfen lassen
Je nachdem, wie viel das Dach aushält, können Sie es extensiv oder intensiv begrünen lassen. Die Begrünungsarten richten sich dabei nach der Last pro Quadratmeter und unterscheiden sich entsprechend auch in der Schichthöhe und bei der möglichen Auswahl der Pflanzen.
Begrünungsart | Last pro m² | Schichthöhe | Pflanzen | Pflegeaufwand | Preis pro m² |
---|---|---|---|---|---|
Extensivbegrünung | 60-150 kg | 5-15 cm | Sedum, Kräuter, Gräser | gering | CHF 40.- |
Intensivbegrünung | 150-1.200 kg | 15-200 cm | alles: Gräser, Sträucher, Bäume | hoch | ab CHF 50.- |
Zum Vergleich: Eine Dachbekiesung belastet das Gebäude mit etwa 100 Kilogramm pro Quadratmeter. Wenn Sie Ihr Garagendach also von Kies auf Pflanzen umrüsten wollen, sollte das kein Problem sein.
Der Vorteil der extensiven Dachbegrünung ist nicht nur ihr geringes Gewicht, sondern auch der niedrige Pflegeaufwand: Haben die Pflanzen einmal Wurzeln geschlagen und es sich auf dem Dach bequem gemacht, leben sie genügsam und selbstständig vom Regenwasser.
Dachlasten zwischen 150 und 200 Kilogramm pro Quadratmeter bezeichnen manche Anbieter auch als einfache Intensivbegrünung. Solche Flächen lassen sich schon als Dachgarten nutzen und mit Gräsern, Stauden und kleineren Büschen bepflanzen. Hält das Dach mehr als 200 Kilogramm pro Quadratmeter aus, befinden Sie sich im Land der unbegrenzten Dachbegrünungsmöglichkeiten: Bäume, Teiche und dazwischen Schaukeln oder Sitzgelegenheiten – der Phantasie und Gestaltungsfreude sind hier kaum Grenzen gesetzt. Dementsprechend erfordert die intensive Dachbegrünung wesentlich mehr Pflege als ihre bescheidene, extensive Schwester.
Damit nicht nur die Pflanzen gut wachsen, sondern auch das Dach optimal geschützt ist, bestehen Dachbegrünungen aus mehreren Schichten.
Auf das Deckmaterial kommt zuerst eine Folie, die das Dach abdichtet. Es folgen Drainage sowie eine Filter- und Speicherschicht, die Wasser speichert und den Wurzelraum belüftet. Erst dann schliessen ein spezielles Substrat und schliesslich die Aussaat beziehungsweise Pflanzen selbst die Dachbegrünung ab.
Als Abdichtungsfolie verwenden Heimwerker und Experten spezielle Wurzelschutzbahnen. Sie verhindern, dass Wurzeln bis zur Dachhaut vordringen können. Damit ist die Sorge, dass ein Gründach das Dach schädigt passé.
Bei der Dachbegrünung kommt keine handelsübliche Gartenerde zum Einsatz, sondern Substrate auf Basis von Lava, Ton oder Bims. Die mineralischen Mischungen haben zwei entscheidende Vorteile: Sie sind den meisten Unkrautarten schlichtweg zu mager und speichern ausreichend Wasser, um die Pflanzen in trockeneren Zeiten zu versorgen. Bei intensiven Dachbegrünungen mischen die Gründachprofis zusätzlich organisches Material bei.
Etwas kostenintensiver, aber sehr praktisch für extensive Dachbegrünungen sind fertig bepflanzte Vegetationsmatten, die wie Rollrasen einfach auf die Substratschicht kommen.
Sei es die Statik des Daches oder die Möglichkeiten für Bepflanzung und Gestaltung der Dachbegrünung, es lohnt sich, Experten zurate zu ziehen. Neben Betrieben, die sich explizit auf Gründächer spezialisiert haben, gibt es auch immer mehr Dachdecker, die alle Arbeiten von der Planung über die Umsetzung bis zur Wartung übernehmen.
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Wer sich nur bei bestimmten Schritten unterstützen lassen möchte oder lieber auf mehrere Meinungen baut, setzt auf ein dynamisches Duo aus Dachdecker und Gärtner. Ersterer kümmert sich darum, dass das Dach optimal auf die Pflanzen vorbereitet ist und intakt bleibt. Letzterer kennt sich mit den Vegetations- und Blütezeiten aus und weiss genau, welche Samen Sie säen müssen, damit Ihnen die Dachbegrünung rund ums Jahr Freude macht.
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Wenn Sie mit der Arbeit der Gründachexperten zufrieden sind, können Sie sich gleich erkundigen, ob der Betrieb auch für die Wartung zur Verfügung steht. Erkundigen Sie sich auf jeden Fall, in welchen Abständen die Pflanzen und das Dach ein wenig Kontrolle und Pflege brauchen. Wer die Arbeiten nicht selbst übernehmen möchte oder kann, engagiert auch hierfür einen Profi.
Wie eingangs erwähnt haben Dachbegrünungen derart viele Vorteile, dass nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Gemeinden von ihnen profitieren, zum Beispiel was die Kosten für die Kanalisation sowie das Klima oder die Optik betrifft. Wenn es den Kommunen gutgeht, ist das wiederum für den ganzen Kanton förderlich. Deshalb gibt es in der Schweiz allerlei Zuschüsse und Fördermassnahmen für die umweltfreundlichen Dachbegrünungen. So können Hausbesitzer nicht erst mit der Zeit, sondern direkt beim Anlegen der grünen Oasen in luftigen Höhen sparen.
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