Was ist schöner, als im Winter aus eisiger Kälte in die warme Stube zu fliehen? Doch die wohligen Temperaturen haben ihren Preis: Für die Heizung benötigen wir die meiste Energie im Haushalt. Mit einigen Tipps und Kniffen jedoch lässt sich der Verbrauch senken. So schonen Sie sowohl das Klima als auch Ihren Geldbeutel – und haben es trotzdem gemütlich!
Im Schnitt benötigen wir etwa zwei Drittel der gesamten Energie im Haushalt für die Heizung. Es lohnt sich daher, den Zähler im Blick zu behalten und sein Heizverhalten gegebenenfalls zu überdenken. Welcher Verbrauch normal ist, hängt in erster Linie davon ab, in welcher Art von Haus Sie leben. Einen unsanierten Altbau zu beheizen, erfordert bis zu 300 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. In einem energieeffizient geplanten Neubau hingegen können Sie schon mit etwa 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr auskommen.
Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart in etwa sechs Prozent Energie! Die einfachste Massnahme zur Reduzierung des Verbrauchs ist also, die Heizung herrunterzudrehen . Natürlich bedeutet das nicht, dass Sie frierend vor sich hinbibbern sollen. Aber wer im tiefsten Winter in kurzen Hosen und T-Shirt auf dem Sofa sitzt, verschenkt viel Einsparpotenzial. Wollpullis und Wärmflaschen sind hier nicht nur eine gemütliche, sondern auch klimafreundliche und wirtschaftliche Alternative!
Aber auch alle Hartgesottenen sollten aufpassen: Die Temperaturen dürfen – selbst in wenig benutzten Räumen – nie unter 15 Grad sinken! Ansonsten drohen Feuchtigkeit, Schimmelbildung und Frostschäden.
Als Richtwerte für die ideale Raumtemperatur untertags gelten:
Hier scheiden sich die Geister und tatsächlich gibt es darauf leider keine pauschale Antwort. Die grundlegende Frage ist: Braucht man mehr Energie zum Wiederaufheizen der Räume, als man durch das Herunterregeln der Heizung einspart?
Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an wie etwa den Grad der energetischen Sanierung des Hauses, die Heizart, die Aussentemperatur und die Dauer der Abwesenheit.
Grundsätzlich wird empfohlen, die Heizung bei Abwesenheit über einige Stunden in etwa um zwei Grad abzusenken. Wenn Sie sich hingegen für längere Zeit in den Urlaub verabschieden, sollten Sie die Heizung möglichst weit herunterregeln. Aber auch hier gilt: Die Raumtemperaturen sollten nie unter 15 Grad sinken – sonst drohen Schäden!
Die ideale Temperatur für erholsamen Schlaf liegt bei circa 17 Grad – Schlafzimmer sollten also auch nachts in etwa auf diesem Wert gehalten werden. Wichtig: Da die Temperatur aufgrund möglicher Schäden nie unter 15 Grad sinken sollte, empfiehlt es sich nicht, im tiefsten Winter bei offenem Fenster zu schlafen! Lüften Sie lieber ausgiebig, bevor Sie zu Bett gehen.
Für die Wohnräume gilt nachts grundsätzlich dasselbe wie für das Heizen in Abwesenheit: Es kommt darauf an, ob die eingesparte Energie in einem sinnvollen Verhältnis zur nötigen Energie zum Wiederaufheizen am Morgen steht. Im Normalfall lohnt es sich jedoch, die Heizung nachts um einige Grad herunterzuregeln – idealerweise schon 30-60 Minuten vor dem Schlafengehen.
Vor allem in unsanierten Altbauten kann eine sogenannte Nachtabsenkung interessant sein: Dabei wird die Vorlauftemperatur der Heizung über Nacht automatisch gedrosselt und somit Heizenergie eingespart.
Die Heizperiode liegt in der Regel zwischen Oktober und April, aber natürlich kommt es auf die tatsächlichen Aussentemperaturen an. Tendenziell empfiehlt es sich, die Heizung ab einer Aussentemperatur von etwa 15 Grad in Betrieb zu nehmen. Doch auch hier hängt der Heizbedarf im Einzelfall von der Gebäudeart ab: Unsanierte Altbauten sollten schon ab 17 Grad Aussentemperatur beheizt werden, energetisch ideal isolierte Häuser können hingegen bis zu zehn Grad ohne Heizung auskommen.
Für ein gutes Raumklima ist es unerlässlich, Frischluft ins Haus zu lassen. Um im Winter die Heizkosten nicht in die Höhe zu treiben, sollten Sie dabei unbedingt auf gekippte Fenster verzichten. Stosslüften Sie stattdessen etwa dreimal täglich für etwa zehn Minuten. Heisst: Fenster weit aufreissen und – wichtig – die Heizung in diesem Zeitraum komplett ausdrehen, damit sie nicht volle Pulle aufheizt!
Gerade in kleinen Wohnungen oft nicht ganz einfach, aber unerlässlich für effizientes Heizen: Die Heizkörper müssen freistehen. Sofas, Regale und andere Möbel, die die Luftzirkulation stören, haben vor der Heizung nichts zu suchen. Nicht nur vermindert sich die Heizleistung dadurch, empfindliche Möbelstücke können auch Schaden neben. Wenn es wirklich nicht anders geht, achten Sie auf einen Mindestabstand von einem halben Meter.
Eine einfache und wirksame Massnahme, um die Heizkosten zu senken: Schliessen Sie Vorhänge und Rollläden, sobald es dunkel wird. So entweicht bis zu 20 Prozent weniger Wärme an den Fenstern. Vor allem bei schlecht gedämmten Fenstern profitieren Sie davon.
Die Heizung läuft volle Pulle und wird trotzdem nicht richtig warm? Wenn sie zudem vor sich hingluckert und blubbert, ist es wahrscheinlich Zeit, sie zu entlüften. Denn durch die angesammelte Luft im Heizkörper braucht er mehr Energie, um sich zu erwärmen. Was Sie beim Entlüften der Heizung beachten sollten, erfahren Sie hier. Alternativ können Sie Ihre Heizung auch mit automatischen Entlüftern ausstatten lassen.
Um einen unnötig hohen Energieverbrauch zu vermeiden, sollten Hausbesitzer ihre Heizungsanlage zudem regelmässig warten lassen. Infos und Tipps zur fachgerechten Wartung der Heizung finden Sie hier.
Ein zentraler Faktor für den Energiebedarf zum Heizen ist die Dämmung der Aussenwände. Bei Neubauten eine Selbstverständlichkeit, bei Altbauten oft nachträglich nötig. Erfahren Sie mehr in unserem Ratgeber zur Dämmung der Aussenfassade.
Natürlich müssen Sie für die Dämmung der Fassade erst einmal in die Tasche greifen, doch langfristig wird sich die Investition durch niedrigere Heizkosten und eine bessere Ökobilanz auszahlen.
Angeboten werden auch günstigere und weniger aufwendige Dämm-Massnahmen wie im Baumarkt erhältliche Dämmtapeten, Dämmfolien oder Dämmplatten, die hinter den Heizkörpern an der Wand angebracht werden. Aber Vorsicht: Der Effekt ist oft gering und durch die Auswahl der falschen Materialien oder nicht fachgerechter Anbringung kann man mit einer Innenwanddämmung unter Umständen mehr Schaden als Nutzen anrichten. Beispielsweise droht Schimmelbefall.
Auch die Dämmung der Fenster spielt eine wichtige Rolle. Mehr über für die richtige Dämmung der Fenster erfahren Sie hier!
Zu guter Letzt kommt es auch auf das Heizsystem an. Verschiedene Arten von Heizungen – wie etwa Ölheizung, Gasheizung oder Wärmepumpenheizung – weisen einen unterschiedlichen Wirkungsgrad auf. Das heisst, sie wandeln Energieträger mehr oder weniger effizient in Wärme um. Unter Berücksichtigung anderer Faktoren wie der CO2-Bilanz kann ein Wechsel des Heizsystems also zur Einsparung von Heizkosten sinnvoll sein. Einen Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Heizsysteme finden Sie hier!
Tipp: Mit einer modernen smarten Heizungssteuerung können Sie die Raumtemperatur zudem digital und automatisiert regeln und so ganz bequem Kosten und Energie sparen.
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Als Online-Redakteurin meisselt Veronika seit über zehn Jahren aus Informationen ansprechende Inhalte. Grossvater Installateur, Vater begeisterter Heimwerker: Von Kindesbeinen an mag sie alles, was mit Werkzeug und Tüfteleien zu tun hat. Ihr grosser Traum: ein altes Haus renovieren. Für Ofri zu schreiben, ist die perfekte Vorbereitung!
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