Wann sollten Sie Ihren Rasen erneuern?
Nicht immer ist eine Rundumerneuerung des Rasens notwendig. Vor allem dann, wenn er noch überwiegend aus gesunden Grashalmen besteht, anstatt bereits aus Unkraut oder kahlen Stellen, kann etwas Unterstützung völlig ausreichen. Für die Erste Hilfe entfernen Sie sichtbare Unkräuter per Hand oder mit einem Grubber. Danach mähen Sie die Rasenfläche, düngen sie mit organischen Mitteln, bewässern den Rasen und lassen ihn anschliessend einfach wachsen. Sobald das Gras auf 5 bis 6 Zentimeter Länge herangewachsen ist, kürzen Sie den Rasen wieder auf 4 Zentimeter. Wiederholen Sie das Mähen einmal pro Woche.
Zwar denkt man, dass Gräser unkomplizierte Pflanzen sind, doch ein Rasen bedarf intensiver Pflege. Sonst spriessen rasch die Unkräuter, es entstehen kahle Stellen oder er wird von Krankheiten befallen.
Weist der Rasen hingegen grossflächige Lücken auf oder ist er durch zu viel Unkraut wenig ansehnlich geworden, ist es oftmals nicht mehr mit etwas Erster Hilfe allein getan. In diesem Fall kann eine komplette Erneuerung der Rasenfläche sinnvoll sein.
Wie Sie ohne Umgraben Ihren Rasen erneuern
Die erste Methode zur Erneuerung des Rasens ist nicht nur effektiv, sondern auch ohne viel Aufwand zu betreiben, da sie auf das mühevolle Umgraben von Hand verzichtet. Gehen Sie hierfür nach den folgenden Schritten vor:
1. Rasen mähen: Mähen Sie den Rasen nicht nur auf die gewöhnliche Länge ab, sondern so tief, wie es Ihr Rasenmäher erlaubt. Das ist für die nächsten Schritte bedeutend.
2. Vertikutieren: Um den Boden anzuritzen, sollten Sie auch in diesem Schritt tiefer vertikutieren, als Sie das normalerweise bei einem gesunden Rasen tun würden. Hier erfahren Sie, wie Sie es richtig machen.
3. Unkraut abharken: Mit einer Metallharke kratzen Sie im nächsten Schritt die Reste von Unkräutern so sorgfältig wie möglich ab, damit diese keine neuen Wurzeln schlagen und Ihre Mühen zunichtemachen.
4. Samen und Erde mischen: Mischen Sie einfache Blumenerde und hochwertige Rasensaat in einer Schubkarre. Im Gegensatz zur Blumenerde, die gerne preiswert sein darf, sollten Sie bei den Rasensamen auf eine hohe Qualität achten. Hochwertige Gräser sind widerstandsfähiger und wachsen sowohl rascher als auch üppiger. Für das perfekte Verhältnis aus Erde und Saat mischen Sie 350 bis 400 Gramm der Rasensamen auf je 80 Liter.
5. Samen-Erdmischung verteilen: Mithilfe eines Strassenbesens verteilen Sie anschliessend die Mischung auf die Rasenfläche. Dabei gilt, dass 80 Liter der angemischten Erde für die Erneuerung von rund 10 Quadratmeter Fläche reichen. Achten Sie bis zum Keimen der Samen darauf, den Boden feucht zu halten.
Mit dem Umgraben erneuern Sie Ihren Rasen komplett
Sind alle anderen Massnahmen erfolglos ausgeschöpft, können Sie als letztes Mittel zur aufwendigsten, aber gründlichsten Methode greifen, indem Sie Ihren Rasen umgraben und komplett neu anlegen. Die beste Zeit dafür bietet der Herbst, denn selbst nachts sinken die Temperaturen in der Regel nicht unter 10 Grad Celsius, was für die Rasensamen optimal ist.
1. Bei Bedarf Grassoden entfernen: Wenn die Grasnarbe weich genug ist, können Sie sie einfach umgraben. Ist sie jedoch hart, ist das Entfernen der verbleibenden Grassoden ratsam. Besonders dann, wenn es sich um schweren Lehmboden handelt.
2. Das Umgraben: Egal, ob Sie die Grassoden entfernt haben oder nicht, heben Sie im nächsten Schritt einen Graben entsprechend der Breite und Tiefe des Spatens aus. Verwahren Sie die ausgehobene Erde – die brauchen Sie später wieder. Aus der Erde neben dem Graben stechen Sie nun auf dessen gesamter Länge einzelne Bodenstücke heraus, die Sie kopfüber in den Graben legen. Dadurch wandert der Graben mit jeder ausgehobenen Reihe weiter, bis Sie am Ende der Rasenfläche angelangen. Die dort entstehende Rille füllen Sie mit jener Erde auf, die Sie aus dem allerersten Graben gehoben haben. Die nun unterhalb der umgegrabenen Erde liegenden Gräser und Unkräuter sterben mangels Sonnenlichtes ab.
Bei dieser Methode kann es je nach Beschaffenheit des Bodens sinnvoll sein, ihn gleich mit zu optimieren, indem man in einen Lehmboden beispielsweise direkt Kompost und Bausand mit in die Rille gibt. Ist der Boden jedoch bereits sehr sandig, füllen Sie lediglich Kompost oder Blumenerde hinein, um ihn fester zu machen.
3. Die Flächenvorbereitung: Ebnen Sie nun unbedingt die Fläche unter Zuhilfenahme einer Holzharke. Entfernen Sie noch verbleibende Unkräuter, während Sie den Boden mit einem Metallrechen glatt ziehen.
4. Das Walzen: Das Ebnen der Fläche mit einer Walze ist wichtig, damit sich Unebenheiten wie beispielsweise Fussabdrücke nicht verfestigen. Walzen lassen sich im Baumarkt ausleihen.
5. Das Aussäen: Vor dem Aussäen muss die Oberfläche des Bodens noch einmal aufgelockert werden, um den Wurzeln der Grassamen das Eindringen in die Erde zu erleichtern. Säen Sie nun eine qualitativ hochwertige Samenmischung, welche den Standortbedingungen entspricht.
Idealerweise verteilen Sie gleich einen organischen Rasenstartdünger mit und bedecken die Samen danach mit einer Schicht Blumenerde, um die Samen vor gefrässigen Vögeln zu schützen und feucht zu halten. Lassen Sie sich zur Auswahl der richtigen Samenmischung am besten von einem Fachhändler beraten.
6. Das Bewässern: Bis zum Keimen des Rasens ist es nun wichtig, die Fläche regelmässig zu bewässern und feucht zu halten. Ihr neuer Rasen wird schon bald saftig grün wachsen. Damit Ihr Rasen für lange Zeit so dicht wächst wie am Anfang und auch damit die Mühe, die Sie sich bei der Neuanlegung gemacht haben, auch wirklich lohnt, sollten Sie Ihren Rasen auch anschliessend regelmässig pflegen. Dadurch bleibt er für lange Zeit so dicht und grün wie zu Beginn. Regelmässiges Düngen und eine korrekte Bewässerung sorgen dafür, dass Moose und Unkraut gar nicht erst wachsen und Ihr Rasen ein dichter und satt grüner Teppich bleibt.
Rasen nachsäen oder Rollrasen verlegen?
Eine schnellere und weniger aufwändige Methode, Ihren Rasen zu erneuern, ist die Verlegung eines Rollrasen – doch gleichzeitig ist sie auch wesentlich teurer als das Aussäen von Hand.
Natürlich können Sie Ihren Rasen auch von einem Experten erneuern lassen. Laden Sie dafür Ihren Auftrag bei uns hoch und vergleichen Sie im Anschluss Offerten aus Ihrer Region. Weitere Informationen, wie Sie Ihren Rasen richtig aussäen finden Sie hier. Sollten Sie sich dennoch für den Rollrasen entscheiden, sind die Auswahl der auf die Standortbedingungen passenden Sorte und ebenso das rasche Ausrollen und Bewässern direkt im Anschluss an die Lieferung wichtig.
Die Entscheidung, welche der beiden Methoden Sie verwenden, ist also auch eine Frage des Geldes. Lesen Sie hier nach, mit welchen Kosten Sie für das Rollrasen verlegen rechnen müssen.
Fazit
- Sie müssen Ihren Rasen nicht gleich umgraben, wenn er lediglich ein paar braune Flecken aufweist, oder an vereinzelten Stellen Unkraut oder Moos spriessen.
- Mähen Sie im Idealfall die Spitzen Ihres Rasens einmal pro Woche.
- Achten Sie auf eine qualitativ hochwertige und auf die Standortbedingungen angepasste Samenmischung, falls sie neu aussähen.
- Umgraben sollte wegen des hohen Aufwandes die letzte Massnahme sein.
- Eine weitere Option zur kompletten Erneuerung Ihrer Rasenfläche ist der Rollrasen.